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Go-Gründer reicht Kartellklage gegen Microsoft ein

04.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Jerrold Kaplan, Gründer der Pen-Computing-Pionierfirma Go, hat bereits Mitte vergangener Woche beim Bezirksgericht in San Francisco eine Kartellklage gegen Microsoft eingereicht. Der Redmonder Konzern soll demnach versucht haben, den Einstieg von Go in den Markt für PC-Betriebssysteme zu verhindern. Kaplan fordert deswegen Schadenersatz in unbekannter Höhe.

Microsoft sei mit Go umgegangen wie mit anderen unliebsamen Konkurrenten (Netscape, Sun, Novell) und habe unter anderem Compaq, Fujitsu und Toshiba genötigt, keine Rechner mit Go-Software herauszubringen. Microsoft-Sprecherin Stacy Drake wies die Vorwürfe zurück. "Die Behauptungen datieren fast 20 Jahre zurück", erklärte Drake. "Sie waren damals haltlos, und sie sind es heute." Die Microsoft-Frau verwies ferner darauf, dass es für Handschrifterkennung in den späten 80er und frühen 90er Jahren "erhebliche Einschränkungen" gegeben habe.

Go konnte sich am Markt nie durchsetzen und wurde 1994 an eine AT&T-Tochter verkauft. Die rechtlichen Ansprüche der Firma gingen 1996 an Lucent Technologies und liegen seit April dieses Jahres wieder bei Kaplan. (tc)