File-Organisation berücksichtigt ISO-Vorgaben

GMD und GAO realisieren ein neues Smartcard-System

29.03.1991

SANKT AUGUSTIN (pi) - Die Gesellschaft für Automation und Organisation (GAO) und die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) tüfteln in einem gemeinsamen Forschungsvorhaben unter der Bezeichnung Stapac (Smartcard Application Package) an einem Basis-System für Smartcard-Anwendungen.

Die mit einem integrierten Computer-Chip ausgestattete Smartcard kann als unmanipulierbares, persönliches Endgerät unter anderem zur Erzeugung von beweisbar authentischen "elektronischen Unterschriften", zur Wahrung der Vertraulichkeit durch Chiffrierung der Information, als Schlüssel für den Zugang zu Betriebs- und Anwendungssystemen oder auch als Träger kooperationsbezogener "Personal Files" genutzt werden.

Das im Rahmen des Stapac Konzepts anvisierte Basissystem für PCs wird mit dem Chip Operating System Starcos, dem Hitachi-Baustein H8/310 und mit einer File-Organisation ausgestattet, die die neuesten Entwicklungen der Standardisierung berücksichtigt, so den Working-Draft 7816-4 der ISO. Zum Funktionsumfang der Karte soll ein nach GMD-Angaben leistungsstarker Satz an Chipkarten-Kommandos gehören, der sie für ein breites Anwendungsspektrum auch über den Bereich der Telekooperation hinaus geeignet mache.

Das Projekt erstreckt sich auch auf die Entwicklung neuer Kartenzugangsgeräte, sogenannter Smarteard-Terminals die sich als Konfiguration mit Tastatur, Display und Security-Modul an PCs anschließen lassen. Der ebenfalls vorgesehene Interface-Baustein Stamod soll dem Anwendungsprogrammierer eine Schnittstelle bieten, über die er sämtliche Smartcard-Funktionen ansprechen kann.

Als eine weitere geplante Komponente nennt die GMD das Management Control System Stamac, mit dessen Hilfe die Folge der zu einer Smartcard-Anwendung gehörenden Kommandos festgelegt und Smartcards personalisiert sowie verwaltet werden können.