Neue Institute sollen "reinen Forschungswerken" dienen, aber:

GMD plant Kooperation mit Industrie

13.02.1987

BONN (CW) - Zwei weitere Forschungseinrichtungen hat jetzt die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) gegründet. Ziel dieser Aktivitäten Ist eine verstärkte Kooperation mit der Industrie.

Die neugegründeten Einrichtungen werden aus öffentlichen Mitteln finanziert. Die "Forschungsstelle für Informationswirtschaft- und Wirtschaftsinformatik" soll im April in Köln ihre Arbeit aufnehmen. Sie entsteht im Zuge einer Neuordnung der Gesellschaft für Information und Dokumentation (GID). Ihr designierter Leiter, Udo Winand, betonte Anfang Februar in Bonn, daß das Institut keineswegs - im Auftrag bestimmter Wirtschaftsunternehmen arbeiten, sondern vielmehr allgemeine Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Informationsmanagements treiben werde. Folglich wolle die Forschungsstelle auch keine Konzepte für konkrete Betriebe entwickeln.

Zusammenarbeit, nicht Konkurrenz mit der Industrie strebt Erich Neuhold, Leiter des Darmstädter "Instituts für integrierte Publikations- und informationssysteme" an. Er will Forschung im Vorfeld der Softwareproduktion treiben, also keine marktreifen Produkte entwickeln. Eine Alternative zu den mit zahlreichen Mängeln behafteten Desktop Publishing-Paketen zu entwickeln und Produktivitäts-Optimierung für einzelne Teile der Verlagsproduktion zu erreichen heißt sein Ziel.