Lange Gesichter in München, allen Grund zum Jubeln dagegen in Karlsruhe und Stuttgart: Dort suchen Unternehmen am liebsten nach Absolventen des Studienfaches Informatik. 21,7 Prozent der Befragten gaben an, dass die badische Hochschule zu ihren Favoriten gehört. Sicher spricht auch die lange Tradition des Fachbereichs für die Beliebtheit. Die Technische Universität gehörte zu den ersten Hochschulen, die 1969/70 das Studienfach Diplominformatik in ihr Curriculum aufnahmen. Bereits 1972 gab es eine eigene Fakultät, und mittlerweile haben mehr als 3500 Absolventen dort ihr Diplom erworben.
Beim letzten Ranking der Computerwoche im Jahr 1997 belegte die Technische Universität den ersten Platz. Auf den zweiten Platz wählten die Vertreter der Wirtschaft die Universität Stuttgart. Obwohl die Informatikfakultät dort später gegründet wurde und weniger Studierende ihren Abschluss erwerben, steht die Hochschule in der Gunst der Personaler ganz weit oben. Neben einem Diplominformatik-Abschluss bietet die schwäbische Universität einen Magisterstudiengang in Informatik und ein Lehramtstudium für das Fach an. Ein Grund für das hohe Ansehen könnte die Praxisnähe der Hochschule sein, denn es bestehen enge Verbindungen zu Industrie und Verwaltung.
Auf dem dritten Platz der Beliebtheitsskala folgt die Technische Universität Darmstadt. Gemeinsam mit Karlsruhe zählt sie zu den ältesten und traditionsreichsten Informatikuniversitäten. Zwar streiten die beiden Hochschulen, wer als erste eine Informatikausbildung anbot, bei der Beliebtheit besteht dagegen kein Zweifel: Darmstadt liegt vorne. Bei den Fachhochschulen darf Baden-Württemberg ebenfalls alle Siegeslorbeeren für sich in Anspruch nehmen: Auf die erste Stelle schaffte es die Fachhochschule in Furtwangen, dicht gefolgt von der Fachhochschule Esslingen, Hochschule für Technik (FHT).
Im Auftrag der Computerwoche befragte Westerwelle Consulting & Media AG im Herbst 2000 insgesamt 1920 Unternehmen. An der Studie beteiligten sich 244 Firmen, darunter 11,9 Prozent Startups, 27,9 Prozent mittelständische Betriebe und fast zur Hälfte (48,8 Prozent) Großunternehmen. Jede vierte befragte Firma kommt aus dem Großraum Frankfurt. Als Arbeitsschwerpunkte nannten 23 Prozent der Befragten Software und E-Commerce, 20,1 Prozent rechnen sich zum Consulting-Bereich. Finanzdienstleistungen und Produzierendes Gewerbe folgen auf dem dritten und vierten Platz. Aus den Branchen Medien, Kommunikation und Handel war die Rücklaufquote des Fragebogens gering.
1. |
Universität Karlsruhe (TH) |
21,7 % |
2. |
Universität Stuttgart |
19,3 % |
3. |
Technische Universität Darmstadt |
17,6 % |
4. |
RWTH Aachen |
16,4 % |
5. |
Technische Universität München |
15,6 % |
6. |
Universität Mannheim |
14,3 % |
7. |
Fachhochschule Furtwangen |
12,3 % |
8. |
Fachhochschule Technik Esslingen |
11,9 % |
9. |
Universität Frankfurt/Main |
11,5 % |
10. |
Universität Dortmund |
10,7 % |
11. |
Universität Ulm |
9,8 % |
12. |
Universität Saarbrücken |
9,4 % |
13. |
Universität Gesamthochschule Paderborn |
8,6 % |
14. |
FHTW Berlin |
8,2 % |
15. |
Universität Hamburg |
7,8 % |
16. |
Fachhochschule Wedel |
7,8 % |
17. |
Fachhochschule Augsburg |
7,4 % |
18. |
Technische Universität Dresden |
7,4 % |
19. |
Universität Bremen |
7,0 % |
20. |
Fachhochschule Karlsruhe |
6,6 % |
21. |
Fachhochschule Darmstadt |
6,1 % |
22. |
Technische Universität Chemnitz |
5,7 % |
23. |
Universität München |
5,3 % |
24. |
Fachhochschule Dortmund |
5,3 % |
Quelle: Westerwelle |