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Globalware setzt GAP-Übernahme durch

02.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Eisenacher Globalware AG konnte die Gesellschaft für GSM Applikationen und Produkte (GAP) AG trotz Ablehnung ihres Kaufangebots durch das GAP-Management übernehmen. Wie der auf Sprachtechnologie und Customer Relationship Management (CRM) spezialisierte Anbieter mitteilt, hat er unabhängig von seinem Übernahmeangebot an die GAP-Aktionäre bereits 50,2 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte an dem Telematik-Spezialisten erworben. Die Mindestakzeptanzschwelle von 50 Prozent plus eine Aktie sei damit erreicht.

Globalware hatte den GAP-Aktionären Anfang August angeboten, ihre Anteile zum Stückpreis von 60 Cent zu kaufen. Vorstand und Aufsichtsrat des bayrischen Unternehmens hatten die Offerte jedoch als zu niedrig erachtet: Von GAP beauftragte Wirtschaftsprüfer hatten das Unternehmen nämlich mit einem Ertragswert zwischen 1,53 und 2,05 Euro pro Aktie bewertet. Für den Fall einer Liquidation gingen die Wirtschaftsprüfer immerhin noch von einem Wert von 63 Cent pro Aktie aus.

Sollte es Globalware hingegen gelingen, sich bis zum 1. September die Mehrheit der GAP-Aktien zu sichern, empfahl das GAP-Management den Aktionäre damals, das Kaufangebot in der weiteren Annahmefrist vom 4. bis zum 19. September zu akzeptieren.

Globalwares primäres Interesse an dem Telematik-Anbieter ist dessen Börsenmantel: Die Eisenacher planen, die GAP AG in die Gedys-Intraware AG umzufirmieren, um darin ihr CRM-Geschäft (Customer Relationship Management) anzusiedeln und an die Börse zu bringen. Alle bisherigen Aktivitäten der GAP AG sollen ausgegliedert und verkauft werden. (mb)