Globalisierung verdrängt ältere Manager

27.09.2006
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

CW: Wie können wir von Asien lernen?

TENCKHOFF: Dort schätzt man einerseits den Effizienzvorsprung, den ältere Angestellte aufgrund ihrer Erfahrung haben. Andererseits billigt man ihnen mit der Zeit aber auch eine veränderte Rolle in ihren Unternehmen zu. Ein Senior-Manager in Indonesien übernimmt beispielsweise mehr und mehr eine beratende Funktion, eine Art Vaterrolle. Die Mitarbeiter wenden sich mit Problemen aller Art, auch privater Natur, an ihn. Ein deutscher Manager könnte eine solche Coaching-Funktion gar nicht ausüben, schlicht weil ihm das Arbeitssystem keine Zeit dafür einräumt. Im Gegensatz zu Asien haben wir keine adaptiven, sondern statische Arbeitssysteme, die jedem Mitarbeiter starre Rollen zuweisen, in denen er nur mit einem bestimmten Profil erfolgreich ist und denen er sich anzupassen hat. Das Zeitfenster, in dem man in dem statischen Arbeitssystem aktiv sein kann, wird für den einzelnen zudem immer enger.