Burroughs Deutschland GmbH:

Global-Speicher verbindet Rechner

30.03.1984

Burroughs. Eschborn, zeigt in Hannover erstmals die kürzlich vorgestellten neuen Rechner der Mittelklasse B 1990 und B 5920 sowie das Speicher-Subsystem Global.

Den Einstieg in den Mainframe-Bereich bildet die Serie B 1990. Sie umfaßt die drei Modelle S, M und die Dualprozessor-Anlage D mit zwei Zentraleinheiten. Der Hauptspeicher ist Burroughs zufolge ausbaufähig von 512 KB bis 2 MB. An die maximal 10 Peripherie-Untersysteme sind Festplattenspeicher mit 200 MB je Laufwerk und Wechselplatten mit 65 MB anschließbar. Dabei sei auch gemischter Betrieb möglich. Ebenso werden Magnetbänder und Drucker unterstützt. Für die Datenübertragung sind bis zu 32 DÜ-Leitungen verfügbar.

Eine Leistungsklasse höher liegen die B-5900-Systeme. Sie könnten zu echten Mehrprozessor-Systeme mit vier Zentraleinheiten ausgebaut werden. Eine Einprozessor-Anlage enthält laut Anbieter mindestens 3 MB Hauptspeicher, der auf 6 MB erweiterbar ist. Bei Mehrprozessorbetrieb kann jeder Prozessor höchstens 5,4 MB Hauptspeicher erhalten. Dafür ist jedoch zusätzlich das Global-Speicheruntersystem erforderlich, auf das alle Zentraleinheiten zugreifen können. Der Global-Speicher ist maximal auf 3 MB ausbaubar. Ein voll ausgebautes Vierprozessorsystem enthält 24,6 MB Hauptspeicher.

Der Global-Speicher ermöglicht es, bei Mehrprozessor-Installationen zwischen mehreren Betriebsarten zu wählen. Bei echtem Mehrprozessorbetrieb verwaltet ein einziges Betriebssystem alle Betriebsmittel. Bei gekoppeltem Mehrrechnerbetrieb wird jedes Zentralsystem vom eigenen Betriebssystem verwaltet. Der Global Speicher dient als Kommunikationsmittel zwischen den einzelnen Systemen. Bei getrenntem Mehrrechnerbetrieb arbeitet jede Zentraleinheit als eigenständiges System. Diese Konfiguration beitet hohe Ausfallsicherheit.

Beide Modellreihen sind Code- und Datenbankkompatibel zu den Vorgängermodellen. Sie arbeiten mit demselben Datenbanksystem DMS II.

Die Hardware-Architektur ist nach Angaben von Burroughs so ausgelegt, daß für die einzelnen System-Funktionen eigene Mikroprozessoren eingesetzt werden. So steuern und überwachen intelligente Controller alle Ein-/Ausgabe-Operationen. Unabhängige Diagnoseprozessoren erhöhen die Verfügbarkeit und ermöglichen Fernwartung. Fernoperating erlaubt den Betrieb dezentral installierter Rechner, ohne daß "vor Ort" Personal mit Systemkenntnissen gebunden wird. Beide Systemreihen sind sowohl als eigenständige Rechner einsetzbar als auch als dezentrale Anlagen in Datennetzen.

Für beide Systeme gibt es verschiedene branchenorientierte Anwendungslösungen. In Hannover demonstriert Burroughs auf den Systemen den Anwendungsgenerator Linc.

Vor allem für Industrieunternehmen interessant sei das integrierte Fertigungssystem für Produktionsplanung und Steuerung TMS (The Manufacturing System). TMS ist modular aufgebaut und datenbankorientiert. Neben der Stammdatenverwaltung erledigt es die Materialbedarfsplanung, die Durchlaufterminierung und die Kapazitätsgrobplanung. Änderungen sind pro Teil, pro Arbeitsplan und pro Stückliste möglich. Der Kapazitätsausgleich erfolgt automatisch.

Informationen: Burroughs Deutschland GmbH, Frankfurter Allee 14 - 20 6236 Eschborn 1, Tel,: 0 61 96/4 79-0 Halle 1, Stand 4702/4802.