US-Carrier rechnet mit "substanziellen" Verlusten

Global Crossings Zukunft ungewiss

08.03.2002
MÜNCHEN (CW) - Die schlechten Nachrichten über Global Crossing reißen nicht ab. Nach dem Antrag auf Insolvenz rechnet der mit 12,4 Milliarden Dollar verschuldete Glasfasernetzbetreiber damit, dass die Verluste für das vierte Quartal sowie für das Gesamtjahr 2001 weit höher ausfallen werden als ursprünglich angenommen.

Konkrete Zahlen gab Global Crossing zwar nicht bekannt. Der insolvente US-Carrier rechnet eigenen Angaben zufolge jedoch mit deutlich höheren Verlusten für das abgelaufene vierte Quartal 2001 als bislang angenommen. Grund seien Goodwill-Abschreibungen und Wertberichtigungen bei immateriellen Vermögenswerten in Höhe von acht Milliarden Dollar sowie Abschreibungen auf Sachwerte. Im November vergangenen Jahres hatte das Unternehmen das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) auf minus 150 bis 175 Millionen Euro geschätzt.

Der Umsatz soll jüngsten Angaben zufolge nur noch 804 Millionen Dollar betragen - das sind rund 20 Millionen Dollar weniger als vor drei Monaten prognostiziert. Vergleichszahlen für das Vorjahr wurden nicht genannt. Zu allem Überfluss ermittelt auch noch die Börsenaufsicht wegen fragwürdiger Bilanzierungsmethoden und Insidergeschäfte gegen den Carrier aus Hamilton im US-Bundesstaat Bermuda.

Unter diesen Umständen ist die Zukunft von Global Crossing mehr als ungewiss. Nachdem der Glasfasernetzbetreiber als größter amerikanischer TK-Anbieter vor einem Monat Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Konkursrechts beantragt hatte, hatten die Aktionäre noch vor kurzem erwogen, das Unternehmen mit der Emission von Optionsscheinen und neuen Aktien im Wert von bis zu 5,5 Milliarden Dollar zu sanieren. (sp)

Abb: GBL Crossing Ltd.

Nach monatelanger Talfahrt gibt es für die Aktie von Global Crossing momentan wenig Hoffnung. Quelle: Stocks