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Global Crossing will mit asiatischer Tochter fusionieren

05.10.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Als Konsequenz der fallenden Preise und einer anhaltend schwachen Nachfrage will der Carrier Global Crossing mit Asia Global Crossing fusionieren. Der Konzern erhofft sich von der Zusammenlegung mit der asiatischen Tochter, die derzeit zu 59 Prozent im Besitz von Global Crossing ist, Einsparungen von zehn bis 25 Millionen Dollar. Gleichzeitig warnte das Unternehmen, es werde die Prognosen für das dritte Quartal nicht erfüllen. Um sich in Zukunft verstärkt auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren, plant Global Crossing, den Seekabelbereich Global Marine Systems zu verkaufen und sich von IPC, einem Anbieter von Finanzhandelssoftware, zu trennen.

Der weltweit aktive Netzdienstleister will den Zusammenschluss bis Anfang 2002 über die Bühne bringen. John Legere, derzeit noch CEO der Asientochter, soll das neue Unternehmen als CEO anführen und Tom Casey ablösen. Dieser bleibt dem Carrier als Vice-Chairman erhalten.

Legere tritt ein schweres Erbe an: Er übernimmt die Führung eines Konzerns, der seit dem 1. Januar fast 90 Prozent an Wert verloren hat. Global Crossing hatte Anfang des Jahres seinen Web-Hosting-Bereich Globalcenter an Exodus für mehr als 6,5 Milliarden Dollar in Aktien verkauft. Nachdem Exodus vor kurzem Gläubigerschutz nach dem US-Konkursrecht beantragte sind die Papiere nahezu wertlos. Den Verlust der Aktien will Global Crossing im dritten Quartal abschreiben. Das Unternehmen befürchtet nun, den von Analysten prognostizierten Umsatz für die Monate Juli, August und September nicht zu erreichen. Statt der im Mittel erwarteten 1,6 Milliarden sollen die Einnahmen nur rund 1,2 Milliarden Dollar betragen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird voraussichtlich bei deutlich unter 100 Millionen Dollar liegen. Nach der Bekanntgabe fiel der Kurs der Aktie um fast 45 Prozent auf 1,17 Dollar. Das Papier liegt damit 98 Prozent unter dem Jahreshoch. Die

Marktkapitalisierung von Global Crossing beträgt jetzt nur noch etwa eine Milliarde Dollar.