Gerüchte um Ausstieg aus dem Web-Hosting

Global Crossing verkauft sein Ortsnetz-Geschäft

28.07.2000
HAMILTON (CW) - Der Glasfaser-Netzbetreiber Global Crossing steigt aus dem lokalen Telefongeschäft aus. In den USA hat der Carrier sein Ortsnetz für 3,65 Milliarden Dollar an Citizen Communications Corp. verkauft. Ferner spekuliert die Branche darüber, ob Global Crossing auch seine Web-Hosting-Unit Global Center veräußert, die ursprünglichen Planungen zufolge an die Börse gebracht werden sollte.

Fokussiert auf den globalen Ausbau seines breitbandigen Glasfasernetzes, stößt Global Crossing sein Ortsnetzgeschäft ab. Dieses hatte der Carrier im Herbst mit der 11,3 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Frontier erworben. Käufer Citizen Communications Corp., Stamford, bekommt für den Preis von 3,65 Milliarden Dollar über eine Million Ortsnetzanschlüsse in 14 US-Bundesstaaten. Citizen Communications entstand aus dem Energieerzeuger Citizen Utilities und zählt zu den am schnellsten wachsenden Ortsnetzbetreibern in den USA. Nach Abschluss des Deals mit Global Crossing ist der Carrier in 22 Bundesstaaten präsent und verfügt dann über mehr als drei Millionen Anschlussleitungen.

Citizen kauft von Global Crossing nicht nur das Ortsgeschäft, sondern schließt gleichzeitig einen Vertrag über die Anmietung von Fernleitungskapazitäten. Den Kaufpreis, den Citizen in bar bezahlt, will Global Crossing eigenen Angaben zufolge zum Schuldenabbau und Netzausbau verwenden.

Während die Abstoßung des Ortsnetzgeschäftes durchaus im Einklang mit Global Crossings bisheriger Strategie steht, gibt ein anderes Gerücht Branchenkennern Rätsel auf. Glaubt man Spekulationen, die in Finanzkreisen kursieren, so verhandelt Global Crossing mit Exodus Communications Inc. über den Verkauf von Global Center Inc. für 6,6 Milliarden Dollar. Dieser Schritt stünde allerdings im krassen Widerspruch zu den bisherigen Äußerungen des Global Crossing Managements, sich verstärkt im Bereich Web-Hosting zu engagieren. Global Center stellt nämlich anderen Unternehmen die Infrastruktur und den Support für seine Websites bereit. Darüber hinaus hatte der Carrier bis vor kurzem noch Pläne, Global Center an die Börse zu bringen.