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Global Crossing streicht Umsatz aus Tauschgeschäften aus den Bilanzen

22.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem insolventen US-Carrier Global Crossing wird das Verbot der US-Börsenaufsicht SEC , Umsätze aus dem Austausch von Kapazitäten mit anderen Unternehmen zu verbuchen, nach eigenen Angaben in Zukunft rund 1,2 Milliarden Dollar Umsatz kosten. Außerdem gab der zahlungsunfähige TK-Konzerrn bekannt, dass er wegen der fragwürdigen "Swap Deals" seine Bilanz für die ersten neun Monate 2001 korrigieren werde. Dabei sollen die Einnahmen in dem Zeitraum um 19 Millionen Dollar sinken, das Nettoergebnis fällt um 13 Millionen Dollar. Global Crossing hatte in dem betroffenen Zeitraum Einnahmen in Höhe von 2,44 Milliarden Dollar erwirtschaftet und einen Verlust von 4,77 Milliarden Dollar ausgewiesen.

Die Ankündigung belastet das laufende Geschäft des Carriers jedoch nur gering. Global Crossing hofft, Anfang nächsten Jahres die Zahlungsunfähigkeit zu beenden. Dabei spielen zwar die früheren Finanzergebnisse keine Rolle mehr, Gefahren drohen jedoch durch mögliche Zivilklagen von früheren Anlegern, die einen Totalverlust beklagen mussten.

Durch den Tausch von Netzkapazitäten konnten die beteiligten Carrier den Aktienmärkten trotz gesunkener Nachfrage weiterhin einen Umsatzzuwachs vorgaukeln. Die Vereinbarungen galten teilweise für einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren. (mb)