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Gigabell im freien Fall

19.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem die DG-Bank gestern ihr Mandat als Betreuerbank der Gigabell AG aufgegeben hatte, droht der Telekommunikationsfirma nun der Ausschluss vom Neuen Markt in Frankfurt. Nach dem Regelwerk der Frankfurter Börse braucht ein Unternehmen mindestens zwei Betreuerbanken, um die Liquidität der Aktie im Markt gewährleisten zu können. Medienberichten zufolge war Gigabell bei der Suche nach einem neuen Betreuer jedoch bislang nicht erfolgreich. Bevor ein Delisting vom Neuen Markt erfolgt, erhalten die betroffenen Unternehmen jedoch eine Abmahnung mit einer Karenzzeit von 21 Tagen. Innerhalb dieses Zeitspanne müssen sie sich bemühen, wieder den Vorschriften zu entsprechen. Bisher hat Gigabell aber noch keine Abmachung erhalten.

Vergangene Woche hatte Gigabell ein Insolvenzverfahren wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt (CW Infonet berichtete). Die Aktie wurde daraufhin vom Handel ausgesetzt. Nach Wiederaufnahme am Montag gab der Kurs um 67 Prozent nach. Am heutigen Nachmittag notierte die Gigabell-Aktie mit 4,50 Euro ein leichtes Plus von 18 Prozent, nachdem die Frankfurter Firma am Vorabend mitgeteilt hatte, es gebe neue Anfragen zu einer möglichen Beteiligung oder Übernahme.