Nürnberger Rechenzentrum bietet jetzt auch Computersysteme von HP an:

GfA exdata steigt ins OEM-Geschäft ein

12.10.1979

NÜRNBERG (CW) - Mit rund 2100 Kunden und 130 Mitarbeitern ist die GfA exdata - nach eigenen Angaben - das drittgrößte Rechenzentrum in der Bundesrepublik. Zum Leistungsspektrum gehört seit 1973 auch die passende Erfassungshardware. Durch einen 1978 geschlossenen OEM-Vertrag mit Hewlett-Packard hat sich das Unternehmen ein weiteres Bein zugelegt. Der Vertrieb schlüsselfertiger EDV-Systeme wurde Anfang 1979 gestartet und hat sich, laut Geschäftsführer Paul Freiling, erfolgversprechend angelassen. Man hat bereits mehr als zehn komplette Systeme verkauft. HP liefert die Hardware (Computersysteme, Datenbankcomputer und Multiterminal-Systeme) und besorgt den technischen Service, GfA exdata strickt die erforderliche Anwendersoftware für kommerzielle Applikationen.

Die GfA exdata ist 1974 aus dem Zusammenschluß der Düsseldorfer Gesellschaft für elektronische Abrechnung (GfA) und der Nürnberger exdata hervorgegangen. Seit September dieses Jahres sind alle Geschäftsaktivitäten auf Nürnberg konzentriert. In der Pretzfelder Straße wurde ein modernes Verwaltungsgebäude bezogen, das unter anderem auch bessere technische Voraussetzungen für den Datenschutz bietet. Niederlassungen befinden sich in Hamburg, Düsseldorf, Offenbach, Böblingen und München. Mehrheitsaktionär ist die Hohenlimburger Theisgruppe (Stahlverarbeiter). 1978 wurden rund 15 Millionen Mark umgesetzt, das sind sieben Prozent mehr als 1977. Der reine Rechenzentrumsumsatz betrug rund elf Millionen Mark, für rund eine Million verkaufte man Erfassungshardware an die RZ-Kunden, und mit schlüsselfertigen Lösungen erzielte das Unternehmen 1978 bereits 1,3 Millionen Mark, vor allem durch die Installation einer HP 3000 mit der notwendigen Software. Rund 1,7 Millionen Mark entfielen auf sonstige Leistungen.

Das GfA exdata-Rechenzentrum ist mit zwei ICL-2950-Anlagen bestückt sowie mit einer HP 3000 für die vorerst regionale Online-Verarbeitung. Rund 30 Kunden sind über DFÜ mit dem Rechenzentrum verbunden (Datentransfer nur nachts), während der große Rest seine Auswertungen per Post erhält. Die Daten erfassen die RZ-Kunden in der Regel selbst, wobei das Unternehmen die notwendige Hardware (Klarschriftdrucker von Olympia und intelligente Erfassungsterminals TA 21 von Triumph-Adler) liefert. Neben branchenunabhängigen Standardprogrammen für die Finanzbuchhaltung, die Lohn- und Gehaltsabrechnung, die Kostenrechnung und die Lagerwirtschaft bietet GfA exdata inzwischen für ihre RZ-Anwendungen Branchenlösungen für 20 verschiedene Branchen an. Die Standardapplikationen entstanden teilweise in Zusammenarbeit mit den einschlägigen Fachverbänden und mit Pilotanwendern. Die intelligenten Erfassungssysteme von Triumph-Adler, die GfA exdata unter dem eigenen Namen Terminal F anbietet, sind für die Datenfernverarbeitung, aber auch für eine begrenzte Verarbeitung vor Ort (vor allem Fakturierung) einsetzbar.

Für die Hewlett-Packard-Systeme offeriert die GfA exdata inzwischen branchenunabhängige Standardlösungen für den Groß- und Einzelhandel allgemein (Auftragsbearbeitung, Fakturierung, Lagerbuchhaltung und Disposition - MODAS 2000), die Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung inklusive betriebswirtschaftlicher Auswertungen (FIKOS 2000) und die Lohn- und Gehaltsabrechnung (LOGAS 2000). Ein erstes Branchen-Standardpaket ist für das Kraftfahrzeuggewerbe fertig, weitere sollen folgen. MODAS 2000 wird schrittweise für die verschiedenen Branchen modifiziert. Auf Wunsch entwickelt GfA exdata auch individuelle Anwenderprogramme. Bei der Softwareproduktion für die schlüsselfertigen Lösungen hat die GfA exdata einen Softwareaustausch mit OEM-Partnern von HP in Österreich und Holland vereinbart, der intensiviert werden soll. Auch für das Rechenzentrum will man auf internationaler Ebene Programme tauschen.