Gesamter Archivdatenbestand im direkten Zugriff

GEZ: Besserer Kundenservice durch neue Speicher

28.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Um Kundenanfragen in Zukunft effizienter bearbeiten zu können, will die Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ) ihre bestehende Storage-Infrastruktur ablösen - durch Raid-Systeme von LSI für das Produktivsystem und Bandbibliotheken von SER als Backup-Lösung für die Langzeitarchivierung.

Seit 1997 nutzt die GEZ für die Speicherung ihrer Kundendaten ein redundant ausgelegtes elektronisches Archiv von SER. Dort haben sich durch die Verwaltung der Rundfunkteilnehmerkonten mittlerweile rund fünf Terabyte an Altdaten angesammelt. Das bisherige System stellt das Datenmaterial der jeweils letzten sechs Monate in einem 800-GB-Festplatten-Cache im direkten Online-Zugriff zur Verfügung. Ältere Informationen lassen sich über den Zugriff auf die MOD-Medien (MOD = Magneto Optical Disk) im Archiv recherchieren. Hierzu stehen Jukeboxen zur Verfügung.

Im vergangenen Jahr hatte die Gebühreneinzugszentrale 39,4 Millionen Teilnehmerkonten zu verwalten. Weil die Rundfunkteilnehmer zunehmend kürzere Reaktionszeiten erwarten, hat sich die GEZ zum Umstieg auf hochverfügbare Speichertechnologien entschlossen. Demnach soll der gesamte Datenbestand von etwa 5,2 Terabyte, der bis zu 30 Jahre revisionssicher und jederzeit abrufbar aufbewahrt werden muss, auf ein neues Archivsystem von SER migriert werden und den insgesamt 800 Call-Center-Mitarbeitern, Telearbeitsplätzen und Sachbearbeitern im direkten Zugriff zur Verfügung gestellt werden. Anfang Mai soll das Projekt abgeschlossen sein.

Ungeachtet der bedenklichen finanziellen Schieflage, in die sich die SER Systems AG im vergangenen Jahr hineinmanövriert hatte, hat die GEZ das millionenschwere Ausbauprojekt in die Hände des auf Dokumenten-Management-Systeme (DMS) und elektronische Archivierung spezialisierten Anbieters gegeben. So fungiert die SER-Tochter SER Solutions Deutschland GmbH sowohl als Hard- und Softwarelieferant als auch als Dienstleister für die Migration der GEZ-Altdaten. Nach intensiven Gesprächen mit dem Management von SER sowie anderen SER-Kunden sehe man keine Veranlassung, nicht auch weiterhin mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten, erklärt Volker Thorey. "Aus unserer Sicht stimmt dessen Konzept einfach", so der Leiter des Bereichs Systemprogrammierung und des Rechenzentrums bei der GEZ. (kf)