Business as Usual in Finnland. Partylaune in Korea. Sektkorkenknallen in Großbritannien. Krisenstimmung in Amerika. So könnte man in vier Sätzen die makroökonomische Auswertung des letzten Quartals auf dem Mobilfunkmarkt zusammenfassen. Es gibt Gewinner und Verlierer, nicht eingetroffene Prophezeiungen und übertroffene Erwartungen. Besonders bitter: war Motorola-Chef Ron Garriques im Oktober 2006 noch bereit, den Kampf gegen Nokia aufzunehmen und in weiter Ferne die Marktführerschaft anzuvisieren, muss Motorola jetzt den lang verteidigten zweiten Platz unter den Mobilfunkern an Samsung abtreten. Die Quittung für ein verfehltes Produktkonzept? Nicht unbedingt, denn prinzipiell macht Motorola nicht viel falsch. Immerhin haben die Amerikaner genau so viele Handys eines Typs (RAZR) verkauft wie Nokia seine gesamte Produktpalette in einem gesamten Quartal, nämlich 100 Millionen Einheiten.
Der anerkannte Marktforscher IDC hat die Ergebnisse des zweiten Quartals 2007 zusammengefasst und interpretiert die Lage in einem ausführlichen Branchenbericht. Extrakt: nach einem kurzfristigen Einbruch nach Weihnachten/Thanksgiving/Hanuka wurden im 2. Quartal 2007 wieder 6,9% mehr Telefone als zu Jahresanfang verkauft. Obwohl die meisten Märkte längst gesättigt sind, kommt das Wachstum nicht zur Ruhe, wird aber langsamer: das jährliche Rekordwachstum von 22% im Jahr 2006 wird man in diesem Jahr laut IDC nicht mehr erreichen.