Metall-Tarifverträge sollen EDV-Einsatz in den Betrieben regeln:

Gewerkschafter sehen im Computer nur den Jobkiller

14.03.1980

MÜNCHEN - Die EDV, als ideale Rationalisierungsinstrument für Büro und

Verwaltung, werde ausschließlich unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung eingesetzt. Für computergestützte Tätigkeiten heiße das: Standardisierung, Zerstückelung, Arbeitsintensivierung und Vernichtung von Arbeitsplätzen. Trotz dieser Aussagen auf der 10. Angestelltenkonferenz der IG Metall betonen die Gewerkschafter "nicht gegen die neue Technologie zu sein", so Lutz Dieckerhoff, IG Metall Vorstand.

Die IG Metall wolle jedoch den Einsatz von Datenverarbeitungen künftig durch Betriebsverarbeitungen und Tarifverträge regeln. Notwendige Bestandteile solcher Vereinbarungen müßten die menschengerechte Gestaltung von Arbeitsplatz, Arbeitsabslauf und Arbeitsumgebung sein sowie die Begränzung der täglichen Arbeitszeit - an Bildschirmgeräten beispielsweise auf vier Stunden.

In einem Arbeitskreis skizzierten die Gewerkschafter vor dem Hintergrund des Computer aided Design, daß im Bereich der Kopfarbeit die "gleichen Fehler wiederholt würden, die früher gemacht wurden, als im Bereich der Handarbeit kapitalintensive Ausstattungen eingeführt wurden". Konsequenz: Durch CAD würden die technischen Zeichner verschwinden und die Kreativität der Konstrukteure degenerieren.