Wang-Kunden sind skeptisch:

Getrennte Kassen für VS/OS und die Minis

17.06.1988

LOWELL (IDG) - Wang ändert die Preisstrategie: Das Unternehmen wird ab 1. Juli 1988 das Betriebssystem VS/OS von der Hardware getrennt in Rechnung stellen. Bislang war Die Systemsoftware mit den VS-Minicomputern zu einem Preispaket zusammengeschnürt.

Begründet wird dieser Schritt mit Entwicklungskosten, die über die neue Lizenz-Strategie wieder hereingespielt werden sollen. Den Wang-Usern wurde die Unternehmensentscheidung bereits im Mai mitgeteilt. Konkrete Zahlen sind bislang jedoch noch nicht bekannt. In US-Anwenderkreisen stößt die neue Verkaufsstrategie auf Empörung und Widerstand. Der Computerbauer argumentiert hingegen, daß die getrennte Berechnung von Hardware und Betriebssystem bei den großen Anbietern bereits gängige Praxis sei.

Das Wang-Konzept sieht vor, daß Anwendern beim Erwerb einer VS-CPU eine jährliche oder eine einmalige Betriebssystem-Lizenz separat in Rechnung gestellt wird. Kunden, die über laufende Lizenzen verfügen oder sich noch vor dem Stichtag zum Kauf entscheiden, müssen keine zusätzlichen Lizenzgebühren bezahlen.

Die neue Preisgestaltung hält Dieter Kandel, Marketing-Leiter der Wang Deutschland GmbH, für völlig normal. Im Einzelfall könne dies sogar zu einer Kostenreduzierung führen.