Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt: Mit Fremdplatten 50 Prozent Kosten gespart

01.09.1978

DARMSTADT (sf) - Die Darmstädter Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH (GSI) mixt mit Memorex-Magnetplattenspeichern. An der instituteigenen IBM 370/168-3 sind seilt kurzem sechs Plattenlaufwerke des Types 4350 mit entsprechender Steuereinheit 4386 sowie zwei Doppellaufwerke Memorex 3675 plus Controller 3673 angeschlossen. Im Oktober folgen noch einmal sechs 4350er Drives. Kostenersparnis gegenüber vergleichbaren IBM-Einheiten: 35 bis 50 Prozent (so GSI-Mitarbeiter Dr. Stefan Glückert).

Die Doppellaufwerke 3675 werden unter anderem als "Staging Drives" für ein IBM-Massenspeichersystem 3850 eingesetzt (auf der 3850 angesprochene Dateien müssen von den 3850er-Cartridge-Einheiten auf ein reales - "Staging" genanntes - Laufwerk überspielt werden). "Die Adressenauswertung in der Steuereinheit hat dabei anfangs Probleme gemacht", berichtet Glückert, "doch als der Fehler erst mal lokalisiert war, haben wir die Sache schnell in den Griff bekommen."

Davon abgesehen, tauchten nach Worten des GSI-Wissenschaftlers keinerlei Schwierigkeiten während des Betriebes mit den Fremdplatten auf.

Das Ende 1969 gegründete Forschungsinstitut ist zu 90 Prozent in Bundeshand (mit 10 Prozent ist das Land Hessen beteiligt). Derzeit arbeiten bei der GSI rund 450 Mitarbeiter, denen ein jährlicher Etat von zirka 50 Millionen Mark zur Verfügung steht. Zentrale Einrichtung der Gesellschaft ist - neben dem Rechenzentrum, dessen Kapazität demnächst um eine IBM 3032 erweitert wird - der Schwerionenbeschleuniger "Unilac" (Universeller Linear Accelerator).