Geschwindigkeitsrekord mit 320-Megahertz-CPU Digital zeigte Alpha-Notebook und OEM-Platinen fuer PC-Hersteller

08.04.1994

MUENCHEN (CW) - Auf der CeBIT drehte sich bei der Digital Equipment Corp. (DEC) wieder alles um den Alpha-RISC-Prozessor.

DEC zeigte zum einen das erste Server-Modell aus der Reihe mit Codenamen "Sable" (vgl. CW Nr. 11 vom 18. Maerz 1994, Seite 43: "Digital zeigt Sable-Server..."). Der Rechner "Dec 2100 A 500 MP" wird am 12. April 1994 weltweit Premiere haben. Wie die MP- Bezeichnung andeutet, ist das System maximal mit vier AlphaProzessoren ausgestattet. Laut einem DEC-Mitarbeiter konnte das Unternehmen auf der CeBIT bereits ueber 100 dieser Geraete verkaufen.

Die GmbH lueftete zudem den Schleier von einem Alpha-Notebook- Prototypen. Ausgestattet mit einem TFT-Display und einer 21066- Alpha-CPU mit 130 Megahertz Taktrate, soll dieser Tragbare Ende des Jahres auf den Markt kommen. Unter Oekonomieaspekten nicht uninteressant ist die Moeglichkeit, dass das Notebook automatisch auf eine Taktrate von 25 Megahertz heruntergeregelt wird, wenn der RISC-Prozessor untaetig ist. Zudem kann der Anwender die Taktfrequenz entsprechend der jeweiligen Arbeitslast stufenlos auf einen bestimmten Megahertz-Wert einstellen.

Ausserdem sollte die Technologiestudie eines Standard-PCs die Leistungsbandbreite von DECs Alpha-Technologie aufzeigen: In dem System arbeitete ein mit 320 Megahertz getakteter 21064-Alpha-Chip - zur Zeit der mit Abstand hoechstgetaktete Mikroprozessor. DEC wird solch einen PC allerdings nicht ausliefern. Hingegen werden 275-Megahertz-Varianten der RISC-CPU ab Mitte 1994 in den leistungsfaehigsten Server-Modellen eingesetzt. Alle diese Systeme einschliesslich der Alpha-PC-Studie arbeiten mit herkoemmlichen Lueftern und ohne zusaetzliche Kuehlelemente.

DEC will zudem PC-Herstellern die Fertigung von mit dem Alpha-Chip ausgeruesteten Mikros erleichtern. Hierzu bot das Unternehmen auf der CeBIT fuer OEM-Kunden zwei PC-Boards auf Basis der 21066- und 21068-CPU an. Bei letzterer handelt es sich im Prinzip um einen 21066-Chip, allerdings mit besonders niedrigem Stromverbrauch.

Die Hauptplatinen waren unter anderem auch bei Escom und Vobis zu sehen. PC-Hersteller koennen unter den Platinenvarianten mit 256 KB oder 1 MB Cache sowie zwischen der 21066-CPU-Version (166 Megahertz) und der 21068-Ausfuehrung (66 Megahertz) waehlen.

Ausgelegt sind die zur "AXPpci33"-Linie gehoerenden Systemplatinen im Baby-AT-Format. Sie verfuegen ueber sieben Erweiterungssteckplaetze: Zwei fuer 32-Bit-PCI-, vier fuer 16-Bit- ISA/AT-Slots und einen Combo-Einsteckplatz fuer PCI oder ISA. Auf den beiden RISC-CPUs ist ein PCI-Controller integriert.