Geschickt verhandeln - nicht pokern

15.02.2006
Von Veronika Renkes

Erpressungsversuche laufen ins Leere

Nina Buttkus, Capgemini: 'Wer um das Gehalt pokert, zieht den Kürzeren.'
Nina Buttkus, Capgemini: 'Wer um das Gehalt pokert, zieht den Kürzeren.'

"Wir haben es schon mehrfach erlebt, dass Bewerber oder Mitarbeiter in völlig falscher Einschätzung der Situation an einer Alles-oder-Nichts-Strategie festhalten. Sie stellen Maximalforderungen und Ultimaten auf. So ein Verhalten ist aber bei uns tabu. Wer so agiert, manövriert sich schnell ins Aus", berichtet Sandra Hannemann, Personalreferentin der Berliner Cora-IT, die rund 160 Mitarbeiter beschäftigt. Nicht nur bei Cora-IT, sondern auch beim Gros der anderen IT-Arbeitgeber, sieht man rot, wenn Bewerber oder Mitarbeiter auf die Alles-oder-Nichts-Strategie setzen: "Wer versucht, Gehaltspoker zu betreiben, zieht meist den Kürzeren", hat auch Nina Buttkus, Head of HR Consulting Services bei Capgemini Deutschland, beobachtet. Und Rudolf Jellinek, als Teamleiter Personal bei der KfW Bankengruppe in Frankfurt am Main auch zuständig für die IT-Fachkräfte, bekräftigt: "Mitarbeiter, die mit der Kündigung drohen, wenn sie nicht mehr Geld erhalten, stehen auf verlorenem Posten." Anstatt den Holzhammer zu schwingen, empfiehlt der Personalexperte Mitarbeitern unbedingt, ein offenes Gespräch mit dem Chef zu führen und die Möglichkeiten gemeinsam auszuloten - aber so, dass beide Seiten ihr Gesicht wahren können.