Trotz positivem vierten Quartal

Geschäftsjahr '91 brachte der Oracle Corporatin Verluste

19.07.1991

REDWOOD ClTY (CW) - Mit einem Nettoverlust von insgesamt 12,4 Millionen Dollar hat Datenbankhersteller Oracle Corp. am 31. Mai 1991 das Geschäftsjahr 1991 beendet. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von rund 81 Millionen Dollar erwirtschaftet worden. Immerhin lag der Umsatz im Fiskaljahr 1991 mit 1,03 Milliarden Dollar um zehn Prozent höher als 1990.

Nach einem regelrechten Einbruch im ersten Quartal des Geschäftsjahres 1991 gestaltete sich das letzte Viertel für den Datenbankanbieter vergleichsweise freundlich: Ein Nettogewinn von 5,53 Millionen Dollar wurde erwirtschaftet, während der Umsatz bei 287,09 Millionen Dollar lag. Im letzten Quartal des Vorjahres hatte Oracle allerdings noch 318,37 Millionen Dollar umgesetzt. Der Profit war mit 41,74 Millionen Dollar sogar um etwa 87 Prozent höher.

Im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres fiel der

Aktienkurs von 30 auf nur noch vier Cents pro Anteil. Wie der Branchendienst "vwd-Elektro" mitteilt, sind in der Bilanz Belastungen von etwa 20 Millionen Dollar vor Steuern berücksichtigt, die einerseits von Konsolidierungsmaßnahmen herrühren und andererseits auf ausgelaufene Abschreibungen aus Beratungs- und Systemintegrationsverträgen zurückzuführen sind.

Die US-Agentur "Business Wire" zitiert eine Stellungnahme von Präsident und Chief Executive Officer Lawrence J. Ellison: "Das Fiskaljahr 1991 war ein schwieriges Jahr, das uns gezwungen hat, unsere Wachstumsziele noch einmal zu überdenken. Auf der einen Seite haben wir unsere Betriebsausgaben kontrolliert, zum Teil sogar gesenkt, um auf die Rezession in unserer Branche zu reagieren, andererseits haben wir unser Engagement in Forschung und Entwicklung, Produktqualität sowie Kunden-Support verstärkt, um unsere Marktführerschaft weiter zu festigen."

Für das Geschäftsjahr 1992 sieht sich Oracle gut gewappnet. Der Grund: Zum September 1991 tritt der Vertrag mit dem japanischen Stahlkonzern Nippon Steel Corp. in Kraft. Stamm- und Vorzugsaktien im Wert von 200 Millionen Dollar

sollen in den Besitz der finanzkräftigen Tokioter übergehen, die dann etwa zehn Prozent der Oracle-Anteile halten dürften (Vergleiche CW Nr. 25 vom 21. Juni 1991, Seite 11).