Geschäfte mit Werbung bescheren Google Traumzahlen

04.02.2005
Ein kräftiges Wachstum im Online-Werbemarkt verhilft dem Suchmaschinenbetreiber zu einem Rekordergebnis im vierten Quartal.

Trotz der schärferen Konkurrenz durch Yahoo und Microsoft übertraf Google die Erwartungen an der Wallstreet deutlich. Im vierten Quartal stieg der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 27,3 Millionen Dollar (zehn Cent je Aktie) auf 204,1 Millionen Dollar oder 71 Cent pro Anteilschein. Dabei gelang es dem kalifornischen Unternehmen, den Umsatz von 512,2 Milliarden Dollar auf 1,03 Milliarden Dollar fast zu verdoppeln.

Nach Bekanntgabe des Ergebnisses sprang der Aktienkurs um mehr als zehn Prozent auf 212 Dollar. Mit einem daraus errechneten Börsenwert von rund 58 Milliarden Dollar war Google zeitweilig mehr wert als die Automobilkonzerne General Motors und Ford zusammen. Seit dem Börsengang im August 2004 ist der Aktienkurs um fast 150 Prozent gestiegen.

Zu verdanken hat Google die Zuwächse vor allem den wachsenden Einnahmen im Online-Werbemarkt. Firmenchef Eric Schmidt sprach denn auch von einem "Ausnahmequartal". Die jüngste Ankündigung von Microsoft, seine Bemühungen im Suchmaschinenmarkt mit einer millionenschweren Marketing-Kampagne anzuschieben, bereiten ihm keine Sorgen. Er sehe keinen Anlass, die Vermarktung der eigenen Produkte zu verändern, so der Manager.

In der Analystenszene erntete der Internet-Pionier fast nur Lob: Das abgelaufene Geschäftsquartal habe sowohl die gute Marktposition der Company als auch die Stärke ihres Werbemodells bewiesen, kommentierten etwa Finanzanalysten der Investmentbank Credit Suisse First Boston (CSFB). Diese beiden Faktoren würden im Zuge der Erschließung neuer Bereiche wie E-Mail, Shopping und lokale Suche das Wachstum ankurbeln.

Zu den anvisierten Geschäftsfeldern könnten auch Web-Hosting-Dienste gehören, wird in der Branche kolportiert. Von der Organisation zur Verwaltung der Namensräume im Internet, Icann, wurde Google jedenfalls als Domain-Registrar anerkannt. Das Management äußert sich nicht zu Spekulationen. (wh)