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Gerüchte um VoIP-Dienst von Google schießen ins Kraut

25.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Es ist schon erstaunlich, was so eine kleine Stellenausschreibung des Suchriesen Google (Computerwoche.de berichtete) so alles anrichten kann: Gestern schrieb bereits die Londoner "Times" ohne Nennung von Quellen, Google arbeite am Aufbau eines Service für Internet-Telefonie (Voice-over-IP = VoIP).

Julian Hewitt, Chief Analyst der gleichfalls in Großbritannien ansässigen Marktforschungsfirma Ovum befeuerte das Ganze noch zusätzlich mit seinem Kommentar, ein solcher Dienst "wäre eine natürliche Entwicklung für die weltweit führende Search-Engine". Millionen hätten sich die Google-Werkzeugleiste heruntergeladen und installiert, warum also nicht auch einen VoIP-Client, so Hewitt.

Die Vorteile für Google liegen aus seiner Sicht auf der Hand: Man suche etwas bei Google und könnte dann mit einem Mausklick gleich mit dem Anbieter der Ware verbunden werden, nach der man gesucht habe. Google könne für eine solche Vermittlung von Herstellern kassieren und damit sein werbegetriebenes Geschäftsmodell angenehm ausweiten.

Zwar ist Hewitts Argumentation durchaus einleuchtend, aber aus unserer Sicht doch allzu spekulativ. Wahrscheinlicher erscheint die Deutung von Googles Dark-Fiber-Stellenausschreibung durch Danny Sullivan von SearchEngineWatch.com. Dieser mutmaßt, Google wolle ein Backbone-Netz für den Datentransport zwischen seinen weltweiten Servern aufbauen. "Es könnte schlicht sein, dass sie gerade hohe Kosten für Bandbreite haben, und dies könnte diese reduzieren", erklärte der Experte. (tc)