Insider: "Abseitig"

Gerüchte um Interesse der Telekom an EDS

20.11.2007
Die Deutsche Telekom erwägt einem Zeitungsbericht- zufolge einen Milliardenzukauf zur Stärkung ihrer angeschlagenen Geschäftskundensparte T-Systems.

Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" führt der Bonner Konzern erste Sondierungsgespräche über eine mögliche Übernahme des texanischen IT- Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS). Die Telekom äußerte sich nicht zu dem Bericht.

Die Gespräche seien eine Kehrtwende in der Strategie von Telekom-Chef René Obermann, hieß es in dem Bericht. T-Systems gehört wegen bröckelnder Gewinne zu den größten Problemen des Konzerns. Ursprünglich hatte Obermann nach einem Käufer für die Geschäftskundensparte gesucht - allerdings ohne Erfolg.

Aus Konzernkreisen hieß es, die Telekom sei nicht an einer Übernahme des IT-Dienstleisters interessiert. Ein entsprechender Bericht sei "abseitig", erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montagabend.

EDS ist Nummer zwei im Markt für IT-Dienstleistungen und hat derzeit einen Börsenwert von rund zehn Milliarden Dollar - also knapp sieben Milliarden Euro. Die Telekom verfügt dem Bericht zufolge 2007 über einen freien Cashflow von 6,5 Milliarden Euro. Um den Kauf zu finanzieren, würde sich die Telekom mit einem Finanzinvestor zusammentun, sagten informierte Personen. Nach der Verschmelzung mit T-Systems könnte die neue Tochter an die Börse gebracht oder weiterverkauft werden, hieß es.

Obermann hat seine Pläne für T-Systems bereits mehrfach geändert und damit Kunden verunsichert. Noch zu Jahresbeginn hatte der Telekom-Chef die Sparte insgesamt zur Disposition gestellt. Weil sich kein Käufer fand, sucht Obermann nun offiziell nach einem Partner für einen Teil des Großkundengeschäfts, den Bereich Systemintegration mit 18.000 Mitarbeitern. (dpa/tc)