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Google

Gerüchte um Groupon-Übernahme überschlagen sich

30.11.2010
Mehr als fünf Milliarden Dollar ausgerechnet für eine Schnäppchen-Website?

Google plant laut US- Medienberichten seine bisher größte Übernahme. Der Internet-Riese wolle die Plattform Groupon kaufen, bei der sich Verbraucher Rabatte sichern können, berichteten Blogs des "Wall Street Journal" und der "New York Times" am Dienstag. Groupon ist auch in Deutschland aktiv.

Google biete für Groupon 5,3 Milliarden Dollar, berichtete das "Wall-Street-Journal"-Blog "All Things Digital" unter Berufung auf informierte Personen. Das "DealBook" der "New York Times" bezifferte die Summe etwas ungenauer auf fünf bis sechs Milliarden.

Groupon ist in den vergangenen Jahren zwar rasant gewachsen, die Milliarden-Beträge stehen aber immer noch in einem krassen Missverhältnis zur aktuellen Firmengröße. Die jährlichen Erlöse werden laut "DealBook" auf gut 350 Millionen Dollar geschätzt. Groupon würde Google aber viel mehr als nur einige hundert Millionen Dollar Umsatz bringen. Der Suchmaschinen-Spezialist würde auf einen Schlag seine Position bei lokalen Internet-Angeboten verbessern und bekäme zudem zahlreiche Käufer-Profile: Groupon will zum Jahresende 20 bis 25 Millionen Nutzer haben.

Die Grundidee der Website ist, dass es einen Vorteilspreis gibt, wenn eine Mindestanzahl von Käufern etwa für einen Restaurant-Gutschein oder ein Wellness-Angebot erreicht wird. Wird die Käuferanzahl verfehlt, findet der Deal nicht statt. In Deutschland hatte Groupon im Mai die ähnliche Plattform Citydeal übernommen.

Der Portal-Betreiber Yahoo! bot den Berichten zufolge zuvor zwei bis drei Milliarden Dollar für Groupon. Das habe Google dazu gebracht, das ursprüngliche Angebot zwischen drei und vier Milliarden Dollar noch zu erhöhen, hieß es. Ein Problem ist das nicht: Der Suchmaschinen-Primus sitzt auf liquiden Mitteln von mehr als 33 Milliarden Dollar.

Google verdient sein Geld immer noch vor allem mit den kleinen Textanzeigen, die im Umfeld der Internet-Suche eingeblendet werden. Der Konzern versucht seit Jahren, sein Geschäft auf andere Bereiche auszuweiten. Sein bisher größter Zukauf war die Übernahme der Online-Werbefirma DoubleClick für 3,1 Milliarden Dollar im Jahr 2007. (dpa/tc)