IBM setzt weiter auf Java-Projekte

Gerstner mahnt Netscape zu mehr Kooperation

31.01.1997

IBM bietet seit ungefähr einem Jahr Netscapes "Suitespot" als optionales Bundle mit seinem Betriebssystem AIX an. Zudem haben die beiden Unternehmen im letzten Jahr ein Entwicklungsabkommen abgeschlossen, in dessen Rahmen die Partner eine Reihe von Netscape-Browsern für OS/2 Warp entwickeln wollen.

"Sie können von uns nicht erwarten, daß wir Ihnen in Ihrem Krieg helfen, wenn sie uns attackieren", schrieb Gerstner jetzt Netscape ins Stammbuch. Für die Verstimmung sorgt vermutlich das starke Engagement Netscapes im Workgroup-Bereich. Hier sollte eigentlich Lotus Notes die Speerspitze von IBM und Lotus sein.

In einem anderen Punkt scheint es dagegen bisher nicht zu Verstimmungen zu kommen: IBM hält weiter an seinem Bekenntnis zu Java fest. Gerstner zufolge basteln bei IBM rund 1000 Programmierer an Java-Produkten. Diese Entwicklungsarbeit läßt sich das Unternehmen mehrere hundert Millionen Dollar kosten.

Des weiteren will der Unternehmenschef eine engere Zusammenarbeit zwischen Lotus und IBM erreichen. So soll Lotus mehr IBM-Techniken und -Strategien in seinen Produkten verwenden, wie IBMs Web Object Manager (WOM) und Datenbanktechnologien sowie IBMs HTTP-Server.