Warenwirtschaft im Lebensmittel-Einzelhandel

Geringere Bestände und Zügige Abwicklung bei Edeka-Märkten

18.09.1992

Seit Ende der 80er Jahre setzt die Edeka-Markt Minden-Hannover GmbH ein zentrales, artikelgenaues warenwirtschaftssystem ein.

Der Warenverkehr der Filialen wird damit schneller erfaßt und genauer abgerechnet. Zur Zeit sind über 100 Märkte in den alten und neuen Bundesländern an das System EBUS-PLUS von NCR angeschlossen. Die Zentrale in Minden übernimmt die Aufgaben des zentralen Warenwirtschaftssystems für die angeschlossenen Filialen. Das Rechenzentrum arbeitet mit einer Siemens-Anlage "H 90". Ziel dieser Konstruktion ist es, einmal vorhandene Daten nicht noch einmal erfassen zu müssen.

Daten werden entweder per Bildschirm im Online-Verkehr abgerufen oder per DFÜ an Subsysteme weitergeleitet.

Aus dieser Kommunikation erfolgt die aktuelle Speicherung in den Scannerkassen mit automatischem Regaletikettendruck.

Aus den aktuellen Datenbeständen produziert der Markt seine tägliche Wareneingangsmeldung, die während der nächtlichen DFÜ an die Zentrale gesendet wird.

Die Wareneingänge werden in der zentralen DV für die Filialabrechnung und Rechnungsprüfung bereitgestellt. Die Daten werden mittels vorgegebenen Plausibilitäten geprüft, und der Mitarbeiter erhält am Bildschirm ein Fehlerprotokoll, das er Punkt für Punkt abarbeiten muß.

Im Rahmen der Ost-Aktivitäten wurden innerhalb von nur 15 Monaten die Objekte der Konsum Magdeburg sowie der Hall-Markt 200 in Halle komplett in das Warenwirtschaftssystem der Edeka-Markt GmbH integriert.

Das von der NCR Augsburg für Edeka entwickelte Warenwirtschaftssystem EBUSPLUS setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:

- Wareneingangserfassung

- Stammdatenpflege per DFÜ

- Auftragsverwaltung

- Anschluß MDE

- Regaletiketten-Druck

- Statistiken für Wareneinsatz und Umsatz

- Anschluß Scanning.

Die Edeka-Geschäftsleitung möchte damit Spannenoptimierung, eine bessere Inventur und eine genauere Bewertung der Warenbestände erreichen. Aber auch konkrete Kostenvorteile konnten durch den Einsatz von Scanning erzielt werden.

So betrug die Kostenersparnis im Zuge der vereinfachten Preisauszeichnung 30 Prozent. "Neben den geringeren Handling-Kosten haben wir auch das Informationswesen im Kassenausgang besser im Griff", so EDV-Leiter Heinz-Dieter Freese.

Das Konzept eines artikelgenauen Abverkaufs per Scanning wird weiter fortgesetzt werden.

Der Geschäftsführer der Edeka-Markt Minden-Hannover GmbH Hans Moog faßt die Nutzenvorteile von EBUSPLUS für die angeschlossenen Edeka-Märkte zusammen:

- Übereinstimmung der Stammdaten mit Großhandel

- Zeitnahe und genauere Datenerfassung und -auswertung

- schnellere und genauere Spannenkontrolle

- schnellere Rechnungsregulierung

- geringere Bestände

- Dispo - Entscheidungshilfe

- Sortiment-Transparenz.

Sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern wird sich Scanning in den nächsten Monaten weiter ausbreiten. Der erste Verbrauchermarkt ist im Mai 1992 als Scanner-Markt ausgerüstet worden.

Als weitere Entwicklungsstufen des Edeka-Warenwirtschaftssystems sind vorgesehen: - Einbindung der Zeiterfassung und damit auch des Personalwesens in die allgemeine Kommunikation per DFÜ.

- Inventurabwicklung im Markt und Auslesung mit Bewertung über PC ab Juli 92.

- Variablere Statistik-Aufbereitung - zentralseitig über Sub-Systeme.

- Aufträge an Lieferanten per DFÜ aus PC.

- Banking.

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Volker Heiner ist Journalist in Krefeld.