Geringe Preisspannen

16.04.1982

Die niedrige Gewinnspanne, die das Eschborner Management seinen OEMs aufdrücke, ließ in Deutschland mittlerweile einen beachtlichen "Graumarkt" entstehen. Mit zwanzig Millionen Mark Umsatz, so schätzen Marktbeobachter, nehmen Händler, die ihre Produkte jenseits des großen Teiches kaufen, bereits annähernd soviel ein wie die deutsche DG-Niederlassung. Eschborn-Kenner meinen denn auch, daß die GmbH in den Augen des amerikanischen DG-Managements nichts anderes sei als ein OEM. Denn allein in den USA gebe es mehr als ein Dutzend Händler, die mehr Gewinne einbrächten als die Deutschland-Tochter.

Mit dem 33jährigen Holländer Albert Leyenaar wurde nun ein Manager auf den Eschborner Thron gesetzt, der als "guter Griff" gilt. Leyenaar könne sich als bisheriger Geschäftsführer der niederländischen Gesellschaft auf die Fahnen schreiben, Data-General-Rechner in seinem Land überaus erfolgreich vermerktet zu haben. Eine seiner ersten Aufgaben hierzulande wird nach eigener Aussage die "Divisionierung" des Unternehmens sein. In der US-Zentrale sowie in einigen anderen Auslandsniederlassungen habe man bereits eine Umstrukturierung durchgeführt, die eine Aufteilung in einzelnen Branchen beinhalte.

Der neue DG-Boß hofft, den Eschborner "Reinigungsprozeß" innerhalb von zwei Jahren abschließen zu können.

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