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Gericht billigt MCI-Restrukturierung

03.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der insolvente TK-Konzern MCI (ehemals Worldcom) wird rascher als erwartet seinen Gläubigerschutz ablegen können: Der zuständige New Yorker Insolvenzrichter Arthur Gonzales billigte am vergangenen Freitag den Neuorganisationsplan des Unternehmens. Dieser sieht vor allem vor, dass die Gläubiger auf etwa 35 Milliarden ihrer rund 41 Milliarden Dollar hohen Ansprüche gegenüber MCI verzichten. Worldcom-Anleger, deren 180 Milliarden Dollar Aktienvermögen sich nach Bekanntwerden des Bilanzbetrugs in Luft auflöste, gehen dagegen leer aus.

Finanzchef Robert Blakely rechnet damit, dass sein Unternehmen bereits Anfang kommenden Jahres mit 2,3 Milliarden Dollar Cash und 3,5 Milliarden Dollar Schulden aus dem Insolvenzverfahren heraustritt. Damit wäre MCI gegenüber der Konkurrenz, vornehmlich AT&T und Verizon, deutlich im Vorteil. Weitere Preiskämpfe wären die Folge.

Worldcom hatte im Juli vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet, nachdem Bilanzfälschungen in Höhe von vier Milliarden Dollar ans Tageslicht kamen. Daraufhin eingeleitete Untersuchungen ergaben, dass die Bilanz des TK-Konzerns um insgesamt elf Milliarden Dollar geschönt wurde. Aufgrund des Skandals mussten eine Reihe von Führungskräften das Unternehmen verlassen, darunter Ex-CEO und Firmengründer Bernard Ebbers und der ehemalige Finanzchef Scott Sullivan, die beide wegen Betrug und anderen Vorwürfen vor Gericht stehen. (mb)