Gerhard Oswald, SAP: "Wir messen uns nicht mit EDS oder IBM"

21.09.2005
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

CW: Sie denken an eine Art anwendungsübergreifendes Monitoring-System für ISV-Partner und Kunden? OSWALD: Ja. Wir unterstützen unsere Partner dabei, solche Embedded Services zu integrieren. Insofern ändern sich unsere Dienstleistungen grundlegend. Früher haben wir Services nur innerhalb der SAP-Welt erbracht. Heute arbeiten wir beispielsweise an einem abgestimmten Patch-Level-Konzept. Das bedeutet, dass wir die Patches der Softwarepartner validieren und dann gemeinsam mit unseren eigenen auf den Markt bringen.

CW: Wie rechnen Sie solche Dienste mit den Partnern ab? OSWALD: Das diskutieren wir gerade. Die ISVs benötigen zunächst einmal eine Netweaver-Zertifizierung. Hier gibt es eine große Nachfrage: Wir haben bereits 855 ISV-Anwendungen für Netweaver zertifiziert. Darüber hinaus wird es spezielle Serviceabkommen geben, wo der Partner entscheiden kann, welche Leistungen er selbst erbringt und welche er von uns erledigen lässt. Vor allem kleinere ISVs können oft nicht viel in Services investieren. Hier helfen wir in der Anfangsphase, bis der Partner eine ausreichende Zahl von Installationen hat.

CW: Im Geschäft mit Application Service Providing (ASP) agieren Anbieter wie Salesforce.com oder Rightnow zunehmend erfolgreich. Auch Siebel ist auf den Zug aufgesprungen. Wie reagieren Sie auf diese Entwicklung? OSWALD: Für uns ist entscheidend, was die Kunden weltweit nachfragen. Davon hängt es ab, ob wir in diesem Bereich noch mehr investieren. Wir unterstützen schon heute viele Serviceprovider in ähnlichen Marktsegmenten.

CW: Über SAP Hosting bieten Sie bereits ähnliche Dienste an, mit dem Unterschied, dass die Kunden in diesem Fall noch Eigentümer der Software sind. Welche konkreten Angebote planen Sie im ASP-Umfeld? OSWALD: Die Antwort auf diese Frage wird von unseren Vertriebsleuten im Feld kommen. Wir erstellen Produkt- und Solution-Management-Analysen und werden auf dieser Basis entscheiden, ob wir unsere Angebote erweitern, sei es eigenständig oder gemeinsam mit Partnern.