IT in der Prozeßindustrie/Kommentar

Genügend Potential

24.07.1998

Die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie, daruter erfreulicherweise auch der Prozeßindustrie, habe ihre Ursache in "beinharten Umstrukturierungen" während der zurückliegenden Jahre, analysiert die "Süddeutsche Zeitung". In der Tat "Aufschwung" signalisieren die Quartalsergebnisse zahlreicher Unternehmen, allen voran der Pharmaindustrie. Mergers, man erinnere sich an den Zusammenschluß von Ciba-Geigy und Sandoz zu Novartis, zeigen die erhoffte Wirkung. Entscheidend war eine allseitige und durchgängige Anpassung der Geschäftsprozesse.

Dem offenbar häufig gelun- genen Change-Management standen hohe Kosten personeller und finanzieller Art gegenüber. Auf Akzeptanz wurde und wird teilweise bewußt verzichtet, wenn es um das Einziehen neuer Strukturen geht (siehe Seite 43). Standardsoftware ist fast immer wichtiger Bestandteil des Wandels. Speziell ERP-Software oder Supply-Chain-Management- Tools (siehe Seite 37) zeigen, daß das Potential der Wertschöpfung in den Unternehmen keineswegs ausgereizt ist. Oder umgekehrt, daß es überall noch einen gra- vierenden Bedarf gibt, Lücken der Kommunikation und damit der Wertschöpfungskette zu schließen.

Die gewandelte Produktpalette des Softwaremarktes (siehe Marktübersicht auf Seite 34) sagt nichts anderes. Sollte die Prozeßindustrie auf die entspannte Wettbewerbssituation antizyklisch reagieren, also unbeirrt weiter in "beinharte Umstrukturierungen" investieren, dann könnte sich der gegenwärtige Aufschwung durchaus zu einem Boom verdichten. Der Weltmarkt gäbe es her, die Kostensituation hat sich hierzulande bereits - teilweise spektakulär - verbessert, und die passende Software, ERP- und Supply-Chain-Management-Tools sowie Data-Warehousing, steht bei Fuß. Also: Weitermachen.bi