Nach endgültigem Absprung von Amdahl Corp.:

Gene Amdahl auf Kollisionskurs

29.08.1980

NEW YORK/MÜNCHEN (rs) - Sein zweites Unternehmen in zehn Jahren will Gene Amdahl aufziehen. Er hat sich jetzt endgültig vom Amdahl-Konzern in Sunnyvale/Kalifornien getrennt.

Diese Entscheidung hat in der Computerindustrie der Vereinigten Staaten großes Aufsehen erregt, schreibt der Financial Times Korrespondent David Lascendes. Wie vwd meldet, will Gene Amdahl mit seinem neuen Unternehmen Konkurrenzmodelle zur erwarteten H-Serie von IBM entwickeln. Er benötige dazu etwa 50 Millionen Dollar, wobei es angesichts seines Rufes sowie der früheren Erfolge wahrscheinlich sei, daß er die Mittel erhalte. Als Reaktion auf Amdahl's Ankündigung sind die Aktien des Unternehmens an der American Stock Exchange um über zehn Prozent gefallen.

Gene Amdahl war seit etwa einem Jahr nur noch beratend für die Amdahl Corp. tätig. Der Rückzug aus jeglicher Geschäftsbeziehung zu dem Unternehmen kam einer Mitteilung der Amdahl Deutschland zufolge nicht überraschend, sondern erfolgte planmäßig.

Amdahl gründete sein erstes Unternehmen 1970 und schaffte in dieser Zeit den Sprung unter die zehn größten Computerhersteller auf dem US-Markt. Gleichwohl ließen die Gewinne des Unternehmens der Financial Times zufolge in den letzten Jahren nach. Auch scheiterten zwei Fusionsversuche mit Memorex und später mit der Storage Technology Corp.