Klassische Konflikte blockieren Diskussion um Büro der Zukunft:

Gemütliche Mehrleistung wäre wünschenswert

14.03.1980

DÜSSELDORF (to) - Die Unsicherheit, die um die Realisierung des vielzitierten "Büros der Zukunft" herrscht, wurde auch auf dem 2. Düsseldorfer Büroforum am 4. März im Hotel Nikko nicht behoben. Karl Steinmayr von der Deutschen Babock AG, Oberhausen, erklärte in der Schlußdiskussion rundheraus, nun noch immer nicht zu wissen, wie das Büro der 80er Jahre konkret aussehen werde. Ein Großteil des Auditoriums wartete das Ende der Veranstaltung gar nicht ab und entfernte sich offenbar enttäuscht über das Gebotene.

Als Referenten waren Vertreter aus der Industrie, von den Gewerkschaften und Behörden anwesend. In ihren Vorträgen beschworen sie vor allem Science Fiction-Visionen herauf und beschrieben nur knapp, wie ein Büro heute zukunftsgerichtet ausgestattet werden sollte. So rankten sich auch die anschließenden Diskussionen weniger um technische und organisatorische Einzelheiten als vielmehr um das Mensch-Maschine-Problem und die Arbeitsplatzfrage. Schlagworte wie "wegrationalisieren", "Akzeptanz", "Flexibilität" prallten aufeinander und es wurde der starke Konflikt zwischen Gewerkschaft und Industrie im Punkt "moderner Arbeitsplatz" überdeutlich. Steinmayr beschuldigte die Betriebsräte, sinnvolle Lösungsversuche schon im Vorfeld durch Halbwissendiskussionen zu stören. Dagegen sprach Gewerkschaftssekretär Andreas Drinkuth, im Vorstand der IG-Metall, von der Bildschirmarbeit als "neuer Form der Fließbandarbeit, die den Menschen letztendlich maschinenbedingte Sachzwänge zu einem Anhängsel des Computers degradiere".

(Mehr dazu finden Sie in CW 12/80 )