Objektorientierte Entwicklung

Gemstone fährt doppelgleisig: Neben Smalltalk auch Java

11.04.1997

"Wir empfehlen unseren Kunden und Partnern, Java zu lernen", rückt Jon Thistlewood, Director European Operations bei Gemstone, die Bedeutung der Sun-Programmiersprache etwa gegenüber Smalltalk ins Licht. Den Java-Server "Café Noir" will Gemstone im Juni auf den Markt bringen. Eine Entwicklerlizenz soll rund 5000 Dollar kosten, eine Runtime-Lizenz etwa 1000 Dollar.

Café Noir besteht im wesentlichen aus einer objektorientierten Datenbank, die Transaktions- und Concurrency-Services bietet. Mit dem Produkt ausgeliefert wird der in Java programmierte "Visibroker for Java" von der Visigenic Software Inc. Mittelfristig, so Andreas Schwarze, Geschäftsführer der Gemstone Systems GmbH in München, wird das Multiprozessor-fähige Produkt auch Smalltalk-Objekte unterstützen können.

Mit Hilfe von "Gembuilder for Java", in das sich andere Java-Entwicklungs-umgebungen wie "Visual J++", "Java Workshop" oder "Café" von Symantec integrieren lassen, können Java-Clients auf den Gemstone-Server zugreifen. Das Produkt besteht aus einer Java-Applet-Bibliothek, die es ermöglicht, bestehende Objekte abzurufen und neue zu erzeugen. Das Produkt kostet rund 1950 Dollar.

Der hauseigene Object Request Broker "Gem ORB", der im Juni dieses Jahres auf den Markt gelangen soll, entspricht der zweiten OMG-Spezifikation der Common Object Request Broker Architecture (Corba) mit den Transaktions- und Abfrageservices für die Integration von Mainframe- und relationalen Datenbeständen in Objekt- und Web-Umgebungen. Wie der Hersteller mitteilt, lassen sich in das Produkt Corba-kompatible C++-Browser und Java-Anwendungen integrieren sowie die Sun-Middleware "Joe" eingliedern. Eine Gem-ORB-Lizenz ist ab 3900 Dollar zu erwerben.

Zu den Neuerungen der Gemstone-Produktfamilie gehört außerdem "Gembuilder for Web". Mit diesem HTTP-Server können Web-Browser ohne CGI-Aufrufe auf Gemstone-Objekte zugreifen.