EG-Kommission fordert europäische Kompatibilität:

Gemeinschafts-Strategie für Informationstechnik

19.10.1979

BRÜSSEL (vwd) - Eine europäische Strategie ist nach Ansicht von Roy Jenkins erforderlich, um den Vorsprung der USA und Japans auf dem Gebiet der Informationstechnik aufzuholen. Die Europäische Gemeinschaft soll sich nach Ausführungen des Präsidenten der EG-Kommission in Brüssel bis 1990 ein Drittel dieses Weltmarktes sichern, der dann ein Volumen von schätzungsweise 500 Milliarden Dollar aufweisen wird.

Der heutige Marktanteil der EG-Hersteller reicht von 10 Prozent bei elektronischen Bauteilen über 16 Prozent im Informatikbereich bis zu 30 Prozent im Telekommunikationswesen.

Das Ziel erfordere eine Standardisierung auf EG-Ebene und eine gemeinschaftliche Außenhandelsposition. Die wesentlichen Elemente einer gemeisamen Politik umreißt EG-Kommissar Etienne Davignon wie folgt: Auf dem Gebiet der Telekommunikation müssen Raumforschung und Satellitenproduktion verstärkt werden. Die elektronischen Datenverarbeitungsanlagen verschiedener europäischer Hersteller sollen kompatibel sein. Ferner sei die Einrichtung von Datenbanken zu forcieren und deren internationaler Zugang zu gewährleisten.

Eine Abstimmung bei öffentlichen Aufträgen sei anzustreben, die in der Informatik 35 Prozent des gesamten Marktanteiles ausmachen. Schließlich sollten die nationalen Forschungs- und Entwicklungsprogramme nach einem gemeinsamen Plan konzertiert werden um ihre Effizienz zu erhöhen.