IT intim - Was CIOs akut beschäftigt

Gemeinsame IT-Sprache aus der Cloud

06.02.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sie haben kürzlich Google in München besucht. Das sieht ganz so aus, als flirteten Sie mit der Wolke.
Michael Kollig, Groupe Danone
Michael Kollig, Groupe Danone
Foto: Jo Wendler

Flirten beinhaltet ja typischerweise eine romantische Komponente, was im Hinblick auf die Cloud ganz und gar nicht zutrifft. Hier analysieren wir sehr faktenbasiert die Möglichkeiten, wo es für uns als Unternehmen Sinn ergibt, die Cloud in unser Lösungsportfolio einzubeziehen. Sicher ist nur, dass wir unsere IT-Service-Management-Lösung "Clio" künftig aus der Cloud beziehen werden.

Das Kürzel Clio steht für Common Language for the IT Organisation. Das System stellt die Grundlage dar, auf der unsere über den ganzen Globus verteilten IT-Mitarbeiter Vorgänge gemeinsam bearbeiten können. Wir haben ja allein in Deutschland vier Zentralen - für jeden unserer Unternehmensbereiche eine - und die dann auch noch in vier unterschiedlichen Städten lokalisiert.

Die Geschäftsbereiche haben traditionell ein großes Maß an Eigenständigkeit, was vielleicht nicht die ultimative Effizienz garantiert, aber diesen Nachteil durch das höhere Maß an Agilität und Fokus mehr als ausgleicht. In der IT versuchen wir den Spagat zwischen Effizienz durch standardisierte Serviceprozesse, wo Clio die Hauptrolle spielt, und der notwendigen Konzentration auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Geschäftseinheiten.

Clio basiert auf ITIL-konformen Prozessen, die wir vor sechs Jahren eingeführt haben. Um die Einführung damals schnell und effizient zu gestalten, hatten wir uns für das Alignability-Process-Modell (APM) entschieden und es mit einem System von BMC umgesetzt. Mittlerweile sind allerdings auf dem ITSM-Markt einige sehr attraktive und innovative Angebote verfügbar, die uns insbesondere hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit überzeugt haben.

Wir werden künftig ein Angebot des ITRP Institute nutzen, das vom Entwickler des APM gegründet wurde und seine Lösung via Cloud anbietet. Diese ist weitgehend prozesskompatibel zu unserem Clio, was den Migrationsaufwand minimiert. Sie wird im Hosting-Modell auf einer Amazon-Infrastruktur angeboten und konventionell nach Anzahl der User abgerechnet. Eine reine verbrauchsabhängige Abrechnung würde für einen so kleinen Anbieter aufgrund der schwierigen Liquiditätsplanung ein großes Risiko darstellen.