Banken und Sparkassen wollen GAA-Knackern das Handwerk legen:

Geldautomaten überregional vernetzen

21.02.1986

HAMBURG (CW) - Profitieren dürfte IBM vom Versagen seiner Geldausgabeautomaten (GAA), die kürzlich von kriminellen Hackern geknackt wurden (siehe Seite 54).

Schon bald sollen, Agenturmeldungen zufolge, die Geldausgabemaschinen in der Bundesrepublik an ein überregionales Netz angeschlossen werden, das den Mißbrauch der Eurocheque-Karten unterbinden könnte. Über die Struktur dieses Netzes, das insbesondere Mehrfachabhebungen an einem Tag unmöglich machen soll, gehen die Meinungen des Kreditgewerbes noch auseinander.

Die Sparkassen gingen, so der Bericht, mit ihren Vernetzungsplänen am weitesten, da sie bereits auf regionale Verbandsrechenzentren zurückgreifen könnten. Im Falle einer Kontoabhebung über Sparkassen-Scheckkarte würden über regionale IBM-Vorrechner direkt bei der kontoführenden Stelle Deckung, Limit und eine eventuelle Sperre abgefragt werden können.

Der Bundesverband Deutscher Banken favorisiere hingegen das Konzept einer zentralen Autorisierungsstelle, die Kontosperren registriere und auch Mehrfachabhebungen erkenne.

Die "erfolgreichen" Manipulationen an den Geldausgabeautomaten haben nun offenbar dazu geführt, die mittelfristig erst geplante Vernetzung auch von Point-of-Sales-Kassen im Einzelhandel sowie der Geldautomaten zeitlich vorzuziehen.