GEIS knüpft elektronische Handelsnetze

GEIS knüpft elektronische Handelsnetze GE-Tochter setzt auf Application Integration

12.03.1999
ORLANDO (CW) - General Electric Information Systems (GEIS) möchte sich mittels Enterprise Application Integration (EAI) ein großes Stück vom E-Commerce-Kuchen abschneiden. CEO Harvey Seegers verkündete auf der jährlichen GEIS-Nutzerkonferenz seine Idee der "Intelligent Supply Chain".

Die Tochter des gemessen am Börsenwert nach Microsoft zweitgrößten Unternehmens der Welt, General Electric, setzt ganz auf Integration und Internet. Firmen würden laut GEIS-Boß Seegers zukünftig von Echtzeit-Kommunikation mit Handelspartnern profitieren, verbunden durch Computer in E-Commerce-Communities.

Das Wissen um Nutzerverhalten, Produktverfügbarkeit, Preise und Änderungsanforderungen werde dann Zeit und Entfernung als Haupthindernis für die engere Verzahnung von Angebot und Nachfrage ablösen, so Seegers. Das traditionelle statische EDI (Electronic Data Interchange)-Modell könne dem nicht gerecht werden. Via Applikationsintegration und Internet müßten statt dessen unterschiedliche Systeme und Datenformate verknüpft werden.

Mit dem Zukauf des renommierten EAI-Anbieters RMS und dem neuen Produkt "GE Interlinx" möchte Seegers den bislang bescheidenen Marktanteil seiner Firma in diesem Segment von weniger als fünf Prozent deutlich erhöhen. Geschätzte jährliche Wachstumsraten von 100 Prozent will er jedenfalls nicht der Konkurrenz überlassen.

GEIS soll sich nach den Vorstellungen seines Geschäftsführers als weltweit erste Adresse im elektronischen Business-to-Business- Handel etablieren. Seegers strotzt vor Selbstbewußtsein, wenn er als ernsthaften Mitbewerber nur noch IBM gelten läßt. Allerdings betreut GEIS als EDI-, Intra- und Extranet-Provider schon heute mit über 100 000 Handelspartnern die größte internationale E- Commerce-Gemeinde. Das Unternehmen arbeitet zur Zeit daran, sämtliche weltweit mit lokalen Partnern betriebenen E-Commerce- Center über Datenleitungen miteinander zu verbinden.

GEIS-CEO will IBM das Fürchten lehren

RMS zählt mit dem Kernprodukt "Omnitrans" zu den führenden Anbietern im Bereich der Datentransformation. Omnitrans verarbeitet proprietäre Datenformate ohne den Umweg über Zwischenformate. Der Applikationsintegrator läuft auf fast allen Unix-Versionen ebenso wie auf Microsofts NT-Servern oder Windows- Systemen. Omnitrans ist zudem in der Lage, XML-Formate zu verarbeiten. Das neue Produkt "Interlinx" geht noch einen Schritt weiter. Es ist komplett in Java programmiert und wird von GEIS als Internet-Gateway sowohl für EAI- als auch EDI-Anwendungen positioniert. Unterschiedliche ERP-(Enterprise-Resource-Planning- )Systeme sollen sich so zu großen elektronischen Handelsnetzen zusammenschließen lassen. Kostenpunkt: ab 60000 Dollar.