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Cuil

Geheimnisvolle Suchmaschine in der Mache

17.04.2008
Frühere Mitarbeiter von Google und IBM arbeiten - derzeit noch im Verborgenen - an Cuil, einer neuartigen Search Engine.

Ihre Firma Cuill (gesprochen wie "cool") hat gerade 25 Millionen Dollar Wagniskapital erhalten, operiert zurzeit aber noch im sogenannten Stealth Mode. Investoren hat Cuill versprochen, es könne mit seiner Technik das Web zu einem Zehntel der Kosten von Google durchforsten ("crawlen"). Dazu verwendet Cuill einen Web-Crawler namens "Twiceler". Nähere technische Details sind aber noch nicht bekannt.

Neben Google und IBM hat Cuill sein Experten-Team einer Pressemitteilung zufolge auch bei eBay, Altavista, Xerox PARC, dem Internet Archive und der Stanford University rekrutiert. Das frische Venture Capital kommt von Madrone Capital Partners; insgesamt hat Cuill nun 33 Millionen Dollar erhalten.

Das Cuill-Team kann in der Tat mit einigen interessanten Erfahrungen aufwarten. President und Firmengründerin Anna Patterson hat einen PhD in Computer Science und kam 2004 zu Google. Dort steuerte sie die Ad-Matching-Technik und war verantwortlich für "Google Base", wo Nutzer von Google zu durchsuchende Inhalte einstellen können. Ihr Kollege und ebenfalls Mitgründer Russell Power arbeitete für Google an Web-Ranking und automatischer Spam-Erkennung. Sowohl Patterson also auch Power arbeiteten außerdem an "TeraGoogle".

Der CEO von Cuill und ebenfalls Mitgründer Tom Costello entwickelte schon 1999 "Xift", eine Suchmaschine mit automatischem Clustering und Seitenanalyse, und stieß später zur IBM, wo er am Prototypen von "WebFountain" mitwirkte, einer Internet-Analytics-Engine, die unstrukturierte Daten im Netz untersucht. Costello hat einen Informatik-PhD von der Stanford University. Louis Conier, Cuills Vice President of Products, hat früher Suchmaschinentechnik für Google und eBay entwickelt. Der Pressesprecher von Cuill schließlich, Vince Sollitto, sprach in der Vergangenheit für den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger.

Wann Cuill (s)ein Suchwerkzeug auf den Markt bringt, ist noch ungewiss. Patterson erklärte in einer Pressemitteilung lediglich: "Wir freuen uns darauf, Cuill mit jedermann im Web zu teilen". (tc)