Gegenueber 1992 sogar noch zugelegt Intel dominiert den CPU-Markt in einer "beispiellosen" Manier

25.02.1994

MUENCHEN (CW) - Nach der juengsten Untersuchung des Marktforschungsinstitutes Dataquest Inc. ueber die weltweit groessten Mikroprozessorhersteller des Jahres 1993 hat die Intel Corp. ihre absolute Marktdominanz nicht nur verteidigt, sondern noch weiter ausgebaut. Gegenueber 1992 legte der Chipmonopolist bezueglich des globalen Marktanteils sogar noch von 69 auf 74 Prozent zu.

Jerry Banks, Direktor und Chef- analyst bei der Tochter der Dun & Bradstreet Corp., konstatierte, eine derartige Dominanz in einem Segment der Halbleiterindustrie sei beispiellos. An Intels Marktmacht werde, so Banks weiter, auch der gemeinsam von IBM und Motorola entwickelte Power-PC-Prozessor nichts aendern. Rechner mit dieser RISC-CPU bietet Big Blue seit vergangenem Herbst an. Apple wird in der dritten Maerzwoche mit Power-PC-Modellen folgen, die die Macintosh-Linie abloesen. An der Spitze tauschten Motorola und Advanced Micro Devices (AMD) die Plaetze. Waehrend der IBM-Partner einen Umsatzsprung um fast 300 Millionen auf 705 Millionen Dollar machte, musste AMD als einziger der zehn groessten CPU-Anbieter 1993 einen Umsatzrueckgang hinnehmen.

Als Grund hierfuer nennen die Analysten AMDs Unfaehigkeit, die 486- Produktion schnell genug hochzufahren und damit nachlassende Verkaeufe bei 386-Chips aufzufangen. AMD hat allerdings schon reagiert und mit der Digital Equipment Corp. (DEC) ein Abkommen getroffen, demzufolge DEC im Auftrag der William-Sanders-Firma deren 486-Prozessoren produzieren wird.

Motorola schnitt sich als zweiter der Branche mit acht Prozent Marktanteil ein Stueck vom Kuchen ab, das ueber neunmal kleiner ist als das von Intel. AMD kann nach der Dataquest-Studie auf sechs Prozent Beteiligung am Markt verweisen. Mit zwei Prozent Marktanteil und einer Umsatzsteigerung von 313 Prozent folgt Texas Instruments auf Rang vier.

Die folgenden sechs Unternehmen verbuchen jeweils einen Anteil von einem Prozent, bezogen auf den weltweiten Umsatz mit Prozessoren. Die zwischen 118 und 68 Millionen Dollar liegenden Zahlen fuer das Jahr 1993 entschieden ueber die Plazierung von National Semiconductor, Cyrix und IBM. Die drei Japaner NEC, Hitachi und Toshiba stehen am Ende der Rangfolge.

Cyrix machte mit einem Umsatzsprung von 27 auf 95 Millionen Dollar den groessten Satz. Verglichen allerdings mit Intels 6,6 Milliarden Dollar, die das US-Unternehmen nur aus den Einkuenften mit Prozessoren bezog, nehmen sich diese Einkuenfte jedoch marginal aus.