Ratgeber Bios-Update

Gefahrloses Bios-Update in 10 Schritten

27.10.2008
Von Christian Helmiss

BIOS-Update - Boot-medium vorbereiten

Schritt 4: Das Boot-Medium vorbereiten
Falls Ihr Bios-Menü ein eingebautes Flash-Programm besitzt oder Sie via Windows updaten möchten, dann können Sie die BIN-Datei einfach auf der PC-Festplatte ablegen und zu Schritt 5 gehen. Andernfalls müssen Sie das Boot-Medium vorbereiten und dort BIN-Datei und Flash-Programm unterbringen.

Diskette: Unter DOS legen Sie eine Bootdiskette mit „format a: /s“ an. Unter Windows XP und Vista ist diese ebenfalls schnell erstellt: Diskette einlegen, und im Explorer mit der rechten Maustaste auf Laufwerk A: klicken. Wählen Sie „Formatieren“ und dann „MS-DOS Startdiskette erstellen“. Löschen Sie außer Command.com, Io.sys und Msdos.sys alle Dateien auf der Diskette, auch die versteckten, die Sie erst sichtbar machen müssen: Gehen Sie in der Systemsteuerung ins Verzeichnis „Ordneroptionen“, und markieren Sie unter „Ansicht“ „Alle Dateien und Ordner anzeigen“. „Geschützte Systemdateien ausblenden“ darf nicht markiert sein. Spielen Sie die im Schritt 2 gewonnenen Update-Dateien auf.

USB-Laufwerk: Um ein USB-Laufwerk bootfähig zu machen, müssen Sie es im FAT-16-Format formatieren und den Bootsektor mit Ox80 kennzeichnen. Das kann die Windows-eigene Formatierfunktion nicht, aber beispielsweise die Freeware PeToUSB (für alle Windows-Versionen): Das Tool zeigt die Bezeichnung Ihres USB-Laufwerks bei „Ziellaufwerk:“ an. Aktivieren Sie „Erlaube Formatieren“ und „Aktiviere LBA (FAT16X)“. „Kopieroptionen“ muss deaktiviert sein. Nach einem Klick auf „Start“ wird Ihr USB-Laufwerk zwar formatiert und ist bootfähig, besitzt aber noch keine Dateien. Diese erhalten Sie beispielsweise hier. Klicken Sie dort auf den Link „DOS-Bootdisk mit einigen nützlichen Tools“. Laden Sie die Datei Wbootess.exe herunter, und führen Sie sie aus. Stellen Sie das Entpackprogramm, das sich öffnet, von „Writing on Floppy“ auf „File Extraction“. Bei der Pfadangabe müssen Sie per „Browse…“ Ihr USB-Laufwerk angeben. Löschen Sie alle unnötigen Dateien, und spielen Sie die Update-Files wie in Schritt 2 beschrieben auf.

Schritt 5: Alle wichtigen Dateien sichern
Um allen Eventualitäten vorzubeugen, sollten Sie vor dem Flash-Vorgang noch wichtige Dateien extern sichern. Zwar gefährdet ein misslungenes Bios-Update nicht die Daten auf der Festplatte; aber wenn das Update daneben geht, ist Ihr PC eventuell für länger außer Gefecht gesetzt. Mit den gesicherten Dateien können Sie zumindest an einem anderen PC weiterarbeiten.

Schritt 6: Für den Notfall vorsorgen
Theoretisch kann jedes Bios-Update missglücken. Falls Ihr PC nur ein Speicher für Ihre privaten Digitalfotos ist, schmerzt eine gewisse Ausfallzeit nicht allzusehr. Katastrophal ist ein PC-Defekt aber, wenn Sie auf Ihren Rechner nicht verzichten können. Dann empfiehlt es sich, einen Ersatz für den eingebauten Bios-Chip anzufertigen - etwa mit dem Set Bios Savior RD1 (Preis: rund 41 Euro). Das geht allerdings nur bei gesockelten Chipmodellen. Vorsicht: Schon beim Hantieren mit den empfindlichen Bauteilen könnte Ihr PC Schaden nehmen

Schritt 7: Hardware zum Flashen vorbereiten
Vor dem Update müssen Sie noch einige Bios-Einstellungen vornehmen. So gelangen Sie ins Bios: Wenn Sie Ihren PC einschalten, zeigt er - je nach Modell - ein Herstellerlogo, die Speicherdaten, den Prozessornamen, Taktraten und vieles mehr. Drücken Sie 'F2' oder 'Entf'.
Schreibschutz entfernen: Manche Platinen schützen das Bios vor versehentlichem Löschen. Wenn Sie im Bios-Menü eine Option wie „Flash Bios Protection“, „Firmware Write Protect“, „Bios Guardian“ oder „BIOS-ROM Flash-Protect“ finden, dann stellen Sie sie auf „Disabled“. Der Schutz ist manchmal auch per Jumper ausgeführt. Schauen Sie im Handbuch oder auf der Hersteller-Website nach, wie Sie den Jumper gegebenenfalls setzen müssen, um das Bios überschreiben zu können.
Bios-Einstellungen sichern: Wenn Sie allerlei Tuning im Bios-Menü vorgenommen haben, sollten Sie die aktuellen Einstellungen notieren .

Grundeinstellungen verwenden: Zum Update laden Sie die Werkeinstellungen (über „Exit, Load Setup Defaults“).

Boot-Reihenfolge: Normalerweise bootet ein PC von seiner Festplatte. In dem Menü, das meist „Advanced Bios Features“ oder „Boot, Boot Device Priority“ heißt, können Sie die Boot-Reihenfolge ändern. Erklären Sie das Diskettenlaufwerk oder Ihr USB-Laufwerk zum primären Boot-Medium („1st Boot Device“), indem Sie den Namen des Mediums oder eine Option wie „USB-HDD“ auswählen. Speichern Sie die Einstellungen, und starten Sie Ihren PC neu.