Geschäftsführer Michael Rotert weist Vorwürfe der Strato AG zurück

Gefährdet KPN Qwest Projektgeschäft seiner deutschen Tochter Xlink?

21.01.2000
MÜNCHEN (wt) - Die von der Muttergesellschaft KPN Qwest vorangetriebene Fokussierung auf das Leitungsgeschäft könnte bei der deutschen Tochter Xlink ganze Geschäftsbereiche gefährden. Leidtragende wären vor allem die Kunden und Mitarbeiter der Projektsparte des Karlsruher Full-Service-Providers.

Xlink, einer der größten Internet-Provider für Geschäftskunden hierzulande, steht kurz vor der Umbenennung in KPN Qwest Deutschland. Die Muttergesellschaft mit Sitz in Amsterdam richtet ihre Aktivitäten derzeit konsequent auf das Carrier-Business aus.

Mag die Ausrichtung auf das reine Leitungsgeschäft im internationalen Wettbewerb sinnvoll sein, so geraten die Projektaktivitäten dadurch fast zwangsläufig aus dem Blick der Firmenleitung. Unter den Beratern und Sicherheitsexperten der deutschen Tochter Xlink Internet Consulting GmbH jedenfalls breitet sich schon Unruhe aus. Kenner berichten von starken Abwerbungsversuchen der Konkurrenz und Motivationsschwierigkeiten.

Der amtierende Geschäftsführer des Karlsruher Providers, Michael Rotert, sieht keinen Grund zur Panik, will aber offenbar die Neupositionierung des von ihm lange geleiteten Unternehmens so nicht mitansehen. Er wechselt nach einer etwa zweimonatigen Übergangsfrist auf den Posten des Senior Vice-President Research and Development bei KPN Qwest. Rotert dementiert, dass sein Wechsel mit den Querelen um den Großkunden Strato AG (siehe CW 2/00, Seite 7) zu tun habe. Die Vorwürfe Sigram Schindlers, Vorstandsvorsitzender der Strato-Mutter Teles AG, Xlink habe seine Kapazitäten nicht im erforderlichen Umfang ausgebaut, weist Rotert zurück. Vielmehr sei Strato schon vor einem halben Jahr auf den Mitte 2000 auslaufenden Vertrag aufmerksam gemacht und im Hinblick auf die notwendigen Investitionen in Millionenhöhe vergeblich um Verhandlungen zur Vertragsverlängerung gebeten worden.