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Gedas will T-Systems und Accenture abhängen

07.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die VW-Tochter Gedas will in diesem Jahr als IT-Dienstleister für die Automobilbranche die größeren Konkurrenten T-Systems und Accenture hinter sich lassen. "Wir wollen weltweit der drittgrößte Dienstleister für die Automotive-Industrie werden", erklärte Vorstandschef Axel Knobe dem "Handelsblatt". Wachstumschancen suche Gedas vor allen Dingen im Automobilsektor und setze dabei vor allen Dingen auf den großen Markt der Automobilzulieferer.

Die Bindung des IT-Dienstleisters an VW bereitet Gedas-Chef Knobe keine Kopfschmerzen. Speziell im Automobilbereich sehen auch Experten die Berührungsängste der Wettbewerber bei Zulieferern schwinden: "Die Automobilbranche hat im Industriesektor ihre Fertigungstiefe am weitesten reduziert und IT gehört zu den Bereichen, die sich Automobilhersteller auch extern zuliefern lassen", erläutert PAC-Analyst Christophe Chalons. Die Ziele von Gedas hält der Experte zwar für ambitioniert, aber nicht illusorisch. "Gedas ist einer der Top-Player im Segment der Dienstleister für die Automobilindustrie, ist global positioniert und hat die kritische Größe", so Chalons weiter.

Mit rund 5000 Mitarbeitern hat Gedas 2004 laut "Handelsblatt" schätzungsweise 560 Millionen Euro umgesetzt (was einen erneuten Umsatzrückgang bedeutet). Das rigide Sparprogramm der Konzernmutter kostete Gedas demnach Einnahmen von rund 30 Millionen Euro. Trotzdem denkt VW laut einem Sprecher nicht an einen Verkauf der IT-Tochter. Diese bereitet den Wolfsburgern auch wenig Probleme: Nach einer Konzentration auf das Kerngeschäft Automotive schreibe Gedas seit 2003 vor Steuern wieder schwarze Zahlen, heißt es weiter. Das Vorsteuerergebnis solle 2004 leicht über dem Vorjahresergebnis von elf Millionen Euro liegen. (dpa/tc)