Gears: Google lässt Web-Anwendungen offline ablaufen

31.05.2007
Google hat anlässlich seines ersten weltweiten Entwicklertages eine Browser-Erweiterung namens "Gears" vorgestellt, die AJAX-Web-Applikationen offline laufen lässt.

Google Gears ist Open Source und (zunächst als Beta) für Windows, Mac OS X und Linux verfügbar. Es versetzt bereits "asynchrone" AJAX-Applikationen (Asynchronous JavaScript and XML) endgültig in diesen Zustand. Nutzer können dann offline damit arbeiten; die Daten werden anschließend mit dem Server abgeglichen, wenn wieder eine Internet-Verbindung aufgebaut ist.

Gears enthält einen Web-Cache, der HMTL-Objekte lokal speichert und ausliefert, wenn der Rechner offline ist, und eine Version der minimalistischen Open-Source-Datenbank SQLite. Ebenfalls enthalten ist das "Multithreading"-Modul "WorkerPool", das prozessorintensive Aufgaben in den Hintergrund verlagert, ohne die Web-basierende Benutzerführung zu lähmen.

"Mit Google Gears beseitigen wir eine zentrale Limitierung des Browsers, um diesen zu einer stärkeren Plattform zur Auslieferung beliebiger Applikationen zu machen und eine bessere Nutzererfahrung zu ermöglichen", erklärte Google-Chef Eric Schmidt.

Google Gears steht unter der quelloffenen New-BSD-Lizenz. Google hat außerdem drei Sätze APIs (Programmierschnittstellen) bereitgestellt, mit denen Entwickler gegen jede der drei Hauptkomponenten schreiben können. Zu Demonstrationszwecken gibt es ferner eine aufgefrischte Version des Online-Feed-Aggregators "Google Reader".

Erfreulicherweise hat sich Adobe Systems, das mit Apollo im Rahmen seines Flex-Frameworks eine ähnliche Technik entwickelt, dazu entschieden, die Gears-APIS zu unterstützen. Dies teilte Chief Software Architect Kevin Lynch in einer Stellungnahme mit.

Auch die Browser-Anbieter Mozilla und Opera sind mit von der Gears-Partie. Mozilla hatte schon früher erklärt, es arbeite für Firefox 3.0 an der Unterstützung von Offline-Web-Anwendungen. Dass Microsoft nicht mit auf der Unterstützerliste steht, überrascht angesichts der Konkurrenz des Konzerns mit Google, Mozilla und Adobe kaum. (tc)