Früheres DDR-Institut stellt Netzknoten

GE-Netz Mark III verknüpft Datenbanken in Ost und West

07.09.1990

BERLIN (vwd) - Die GE Information Services hat zusammen mit den Partnern Genios-Wirtschaftsdatenbanken sowie Infoexpert Berlin begonnen, ein Netz zur Verknüpfung von Datenbanken aufzubauen.

Das Projekt mit dem Titel "Management-Informationen aus Datenbanken" hat den schnellen Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur sowie die Versorgung von Unternehmen in der DDR mit internationalen Wirtschaftsdaten zum Ziel.

Das Netz ist über das weltweite Mark-III-Netz von General Electric mit mehr als 70 Ländern verbunden.

Der Knoten für den Zugriff auf das Netz ist bei der Infoexpert, Gesellschaft für Technologie- und Wirtschaftsinformationen mbH, installiert. Das Unternehmen, das aus dem Zentralinstitut für Information und Dokumentation der DDR hervorgegangen ist, besitzt seit fünf Jahren eine Standleitung nach Moskau und hat dadurch die Möglichkeit, sowjetische Datenbanken zu nutzen. Partnerschaften bestehen ebenfalls mit entsprechenden Institutionen in anderen RGW-Ländern. Damit seien die östlichen und westlichen Datenbanken jetzt über sein Unternehmen verknüpft, erklärte Hans-Dieter Rosenbaum von Infoexpert.

Im Rahmen eines vom DDR-Ministerium für Forschung und Technologie geförderten Programms seien inzwischen rund 80 neue Workstations für den Datenaustausch installiert, dazu kämen über 100 weitere bei den bisherigen Kombinaten. Infoexpert will aber auch den Datenaustausch per Telex ermöglichen.

Genios-Geschäftsführer Reinhold Gokl rechnet bis zum Jahresende mit rund 50 Genios-Kunden in der DDR. In der Bundesrepublik habe die Datenbank etwa 1000 Kunden. Bei Genios werden seit einigen Monaten auch DDR-Datenbanken wie das Verzeichnis von 25000 DDR-Betrieben, der ADN-Wirtschaftsdienst und die Volltext-Version der Zeitung "Die Wirtschaft" angeboten.