Einsatz von Arbeitsplatzrechnern im Anwaltsbüro:

GCT bietet integriertes Kanzleipaket

07.12.1984

MARBURG (pi) - Mit dem integrierten Programmpaket ,,Advo 2000" hat die in Marburg ansässige Gesellschaft für Computer-Technik nach eigenen Angaben die Grundlage für den Einsatz eines Arbeitsplatzrechners im Anwaltsbüro geschaffen.

Das System verwaltet und bearbeitet Akten, speichert Informationen wie Urteile oder häufig benötigte Gesetzeszitate. Auf leichte Handhabung und eindeutige Benutzerführung im Dialog hat die GCT besonderen Wert gelegt. Mit Advo 2000 will der Marburger Anbieter dem Rechtsanwalt den Einstieg in die Datenverarbeitung erleichtern.

Stammdatenverwaltung

Der Programmzweig Aktenverwaltung gliedert sich in zahlreiche, damit zusammenhängende Arbeiten auf - vom Erfassen und Verwalten von Stammdaten bis zum Führen von Akten, Zwangsvollstreckungs- oder Ahnderkonten, vom Anlegen der Termine bis zum Schreiben von beliebigen Standardtexten. Aktenzeichen werden entweder von Hand oder auch automatisch vergeben. Zu jeder einzelnen Akte können verschiedene Konten eingerichtet werden, wobei Buchungen automatisch übertragen werden: Sobald beispielsweise Einzahlungen eines Schuldners auf ein Zwangsvollstreckungskonto vorliegen, werden gleichzeitig Gegenbuchungen auf dem Aktenkonto, dem entsprechenden Finanzkonto und auf dem jeweiligen Fremdgeld- beziehungsweise Eigenmittelkonto vorgenommen.

Terminübersicht

Fällige Termine lassen sich jederzeit in einer Übersicht abrufen, die entweder auf dem Bildschirm oder den Drucker ausgegeben wird. Mahnverfahren sind in verschiedenen Stufen durchzuführen:

l. Aufforderungsschreiben, 2. Mahnbescheid und 3.Zwangsvollstreckungsbescheid.

Ein separater Informationsteil des integrierten Softwarepakets speichert vor allem wichtige Zahlungstermine. Dadurch wird es möglich, jederzeit einen Suchlauf nach ausstehenden Geldern zu starten und alle Aktenkonten aufzulisten, die im Soll stehen. Nach Eingabe einer bestimmten Frist läßt sich beispielsweise automatisch ein Brief zur Zahlungsaufforderung ausgeben.

Für die Speicherung von Gerichtsentscheidungen ist ein separater Programmzweig vorhanden: Über Stichworte können dadurch jederzeit wichtige Präzedenzurteile oder Gesetzeskommentierungen abgerufen werden, die von Zeit zu Zeit eingespeichert wurden. Des weiteren ist ein Klientenstammdaten-Archiv vorhanden, das nach bestimmten Kriterien durchsucht werden kann.

Neben den Mandatskonten lassen sich auch Finanzkonten und frei definierbare Einnahme- beziehungsweise Ausgabenkonten führen. Gleichzeitig sind für Betriebsmittel rund 50 Kostenstellen anzulegen. Durch die integrative Struktur der Software wird bei jeder Buchung das entsprechende Gegenkonto abgefragt.

Monatliche Auswertung

Für sämtliche Konten lassen sich schließlich auch Journale ausdrucken oder auf dem Bildschirm darstellen. Umsatzsteuererklärungen werden wirksam unterstützt, indem für den jeweils vergangenen Monat eine Mehrwertsteuer-Abrechnung angefertigt wird.

Individuelle Kombinationen sind gerade bei der Kontenführung jederzeit möglich, so daß sich das System optimal an die Notwendigkeiten des Anwaltsbüros anpassen läßt. Auch in diesem Bereich wird Sicherheit groß geschrieben: Die gesamte Buchhaltung kann durch ein gesondertes Paßwort geschützt werden; darüber hinaus lassen sich besondere Konten zusätzlich absichern.

"Advo 2000", in der Programmsprache PL/1 geschrieben, läuft auf allen Rechnern der 16-Bi>Generation, wenn das Betriebssystem CP/M-86 oder MP/M-86 vewendet wird. Da die Software Overlay-Struktur hat, sind die Anforderungen an den Arbeitsspeicher nicht allzu hoch: Er sollte aber bei Einzelplatzsystemen wenigstens 128 KB, im Mehrplatzbetrieb pro Benutzer 64 KB betragen. Auch eine MS-DOS-Version wird in Kürze zur Verfügung stehen. Zur Datenspeicherung sollte neben einem Diskettenlaufwerk eine 10-MB-Festplatte vorhanden sein.

Informationen: Gesellschaft für Computer-Technik mbH, Haspelstraße 24, 3550 Marburg, Telefon: 0 64 21/2 37 44.