Vorübergehende Kurzarbeit

Gauss muss den Gürtel enger schnallen

06.06.2003
MÜNCHEN (CW) - Nach einem "insgesamt enttäuschenden Ergebnis" im ersten Quartal 2003 senkte die Gauss Interprise AG nun ihre Prognosen für das Gesamtjahr und kündigte Kurzarbeit sowie andere Sparmaßnahmen an.

Die Hamburger Softwareschmiede erwirtschaftete in den Monaten Januar, Februar und März 5,3 Millionen Euro Umsatz, das sind 30 Prozent oder 2,3 Millionen Euro weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (7,6 Millionen Euro). Als Hauptursache für den Rückgang der Einnahmen nannte das Unternehmen das negative Investitionsklima. Die Wechselkursverluste infolge des gesunkenen Dollarkurses bezifferte Gauss mit 675000 Euro.

Dank bereits eingeleiteter Kostensenkungen blieb der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 1,1 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Das Nettodefizit konnte der Anbieter von Content-Management-Software sogar von 2,3 auf 1,9 Millionen Euro reduzieren. Dabei schrieb die US-Tochter, die 57 Prozent zum Umsatz beisteuerte, das sechste Quartal in Folge einen operativen Gewinn. In der Emea-Region verbuchte das Unternehmen hingegen erneut einen Verlust.

Für das zweite Quartal erwartet Gauss eine ähnliche Umsatz- und Ergebnisentwicklung wie in der zurückliegenden Berichtsperiode. In Konsequenz daraus planen die Hamburger nun für das Gesamtjahr nur noch mit 23 bis 26 Millionen Euro Umsatz. Bislang war man noch von Einnahmen auf Vorjahresniveau (30 Millionen Euro) ausgegangen. Auch die Hoffnung auf einen Ebitda-Gewinn wurde aufgegeben. Stattdessen rechnet Gauss nun mit einem Minus von 3,0 bis 3,5 Millionen Euro.

Aufgrund der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen soll nun, wie es in einer Pflichtmitteilung weiter hieß, der Sparkurs fortgesetzt und insbesondere das Marketing neu sowie kosteneffizienter strukturiert werden. In Deutschland will das Unternehmen eigenen Angaben zufolge darüber hinaus vorübergehend Kurzarbeit in den "internen Bereichen" einführen. (mb/gh)