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Gauss Interprise steigert Umsatz und Verlust

30.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz gestiegenen Umsatzes hat die Hamburger Softwareschmiede Gauss Interprise AG ihren Verlust in den ersten neun Monaten ausgeweitet. Einschließlich der inzwischen via Management-Buy-out eigenständig gewordenen Consulting-Sparte (Computerwoche online berichtete) erwirtschaftete die Gruppe 35,3 Millionen Euro Umsatz. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 20,6 Millionen Euro. Allerdings kletterte der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 10,1 Millionen auf 23,5 Millionen Euro. Im Produktgeschäft stiegen die Einnahmen von Anfang Januar bis Ende September verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 9,1 auf 25,5 Millionen Euro. Die Sparte war jedoch mit einem Ebitda-Ergebnis von minus 22,9 Millionen Euro wesentlich für die hohen Verluste verantwortlich. Im Vorjahreszeitraum hatte der

Geschäftsbereich auf Ebitda-Basis einen Fehlbetrag von 12,7 Millionen Euro verbucht.

Umsatz und Ergebnis liegen damit jedoch noch im Rahmen der gesenkten Unternehmensprognosen. Bereits Ende September hatte Gauss seine Erwartungen für das aktuelle Geschäftsjahr heruntergeschraubt: Statt den ursprünglich vorgesehenen 65 bis 70 Millionen Euro Umsatz befürchten die Hamburger nur 50 bis 55 Millionen zu erwirtschaften. Der Ebitda-Verlust soll rund zehn Millionen über dem zuvor erwarteten Defizit von 15 bis 20 Millionen Euro liegen.

Um den Turn-around zu schaffen, benötigt Gauss bis Ende nächsten Jahres zusätzliche Finanzmittel. Wie der IT-Dienstleister bekannt gab, wollen eine Gruppe von Altgesellschaftern und das Gauss-Management einen Teil des Geldes bereit stellen, den Rest planen die IKB Beteiligungsgesellschaft und Banken zuzuschießen. Aufgrund der schwierigen Marktumfelds rechnet das Unternehmen im ersten Halbjahr 2002 nicht mit einer Umsatzsteigerung.