Rund 2500 Angestellte müssen gehen

Gateway macht alle Läden dicht

16.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Gateway galt einmal als ernst zu nehmender Konkurrent für Dell. Beide vertrieben ihre Rechner direkt, Gateway baute zudem in den USA eine Ladenkette auf. Jetzt muss die Firma den schwachen Geschäftszahlen Tribut zollen und die verbliebenen 188 Filialen schließen. Rund 2500 Angestellte, mithin fast 40 Prozent der Mitarbeiter, werden entlassen.

Gateway wird allerdings wie bisher via Internet und Telefonverkauf seine Rechner an den Mann zu bringen versuchen. Das Ladengeschäft hatte sich zunehmend nicht mehr gerechnet. Von den ursprünglich 384 Filialen waren bereits über die Hälfte aufgegeben worden, bevor jetzt auch für den Rest das Ende kam. Die Firma Emachines mit ihren billigen Rechnern verdrängte Gateway aus den Regalen großer Handelsketten wie Best Buy. Gateway kaufte Emachines im März 2004 für 290 Millionen Dollar, ohne dass sich an der Situation etwas änderte.

Mittlerweile hat das ehemalige Management von Emachines fast völlig die Verantwortung bei Gateway übernommen. Der Emachines-CEO Wayne Inouye steht Gateway vor, sechs von neun Vice Presidents kommen von Emachines. Inouye hatte das Unternehmen mit einer Radikalkur wieder auf die Erfolgsspur geführt. 2003 setzte Emachines 1,1 Milliarden Dollar um, die vergangenen neun Quartale waren alle profitabel.

Anders Gateway: Der Konzern schrieb seit 13 Quartalen zwölfmal rote Zahlen. Im Jahr 2000 setzte Gateway noch 9,7 Milliarden Dollar um mit 25000 Mitarbeitern bei einem Gewinn von 316 Millionen Dollar. Vergangenes Jahr waren es nur noch 3,4 Milliarden Dollar Erlös bei einem Verlust von 526 Millionen Dollar.

Wie es mit Gateway weitergehen soll, wird anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 29. April 2003 bekannt gegeben. Dann soll auch geklärt werden, welche Absatzkanäle das Unternehmen in Zukunft neben dem Internet bedienen will. (jm)