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Will Microsoft den peinlichen Videoauftritt vergessen machen?

Gates vielleicht bald persönlich im Prozeß

07.12.1998
Von Michael Hufelschulte
Will Microsoft den peinlichen Videoauftritt vergessen machen?

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem die Videoaussage von Bill Gates im Antitrust-Prozeß bisher seinem Unternehmen wohl mehr geschadet als genutzt hat, erwägen die Anwälte nun, den Microsoft-Chef doch persönlich auf die Zeugenbank zu rufen. Beide Seiten haben das Recht, zusätzlich zu ihren festgelegten zwölf Zeugen noch je zwei weitere sogenannte Widerlegungszeugen ("rebuttal witnesses") zu benennen, wenn dies notwendig erscheint. Microsoft-Anwalt Bill Neukom verteidigte die Bandaussage von Gates. Diese sei ursprünglich für eine geschlossene Verhandlung vorgesehen gewesen: "Wenn das Vorgehen im Vorfeld der Verhandlung anders abgelaufen wäre, hätte Bill vermutlich anders geantwortet", so der Verteidiger. Falls Microsoft Gates nicht selbst als Zeugen lädt, kann dies die Gegenseite im übrigen immer noch tun. "Beide Seiten im Prozeß haben auf jeden Fall die rechtliche Handhabe, Bill Gates als Zeugen zu laden", bestätigte eine Unternehmenssprecherin.